JEFF The Brotherhood – Wasted On The Dream (Dina Alone/Caroline, 05.06.2015)

Jake und Jamin Orrall, die beiden Brüder aus Nashville haben sich selbst mit JEFF The Brotherhood einen recht seltsamen Bandnamen gegeben!

Aber nicht alleine der Name mutet ein wenig eigenartig an, in dem Moment als ich das Album „Wasted On The Dream“ erstmals in der Hand hielt dachte ich, dass die Scheibe in den 80igern irgendwo unter einen Schrank gerutscht sein muss und neulich beim Umräumen zufällig wieder aufgetaucht ist.
Gut dass ich mich nicht so schnell von Äußerlichkeiten abschrecken lasse…ansonsten hätten JEFF The Brotherhood wohl wenige Chancen bei mir gehabt! 😉

Das Cover zeigt die beiden Brüder in den Wolken schwebend und mit einem wirklich eigenartig anmutenden Kleidungsstil…samt komischer Frisuren und gepflegter Rotzbremse. Meine Herren, was tut man sich da nicht immer alles an…aber mal rein hören, vielleicht ist ja wirklich alles anders!

Der Opener „Voyage Into Dreams“ findet aber leider nicht die entsprechende Begeisterung und ich überlege schon, ob ich das Album als misslungenes Experiment abhaken soll…aber ach, was soll`s, nun ist die Scheibe eh einmal im Player.

Beim zweiten Song „Black Cherry Pie“ lässt Jethro Tull grüßen…irgendwie scheinen die Beiden Mr. Ian Anderson wirklich dazu bewegt zu haben, eines seiner berüchtigten Querflötensoli einzuspielen – egal, weiter…irgendwann kann`s doch eigentlich nur besser werden!

„Cosmic Visions” zieht dann endlich ein wenig an und kommt dem selbstbenannten Psycho-Grunge näher…“Mystified Minds” schließt sich in punkiger Hinsicht recht positiv an – die Jungs scheinen langsam die Kurve zu kriegen!

“Melting Place” ist dann irgendwie psychodelische Drogenmusik…meine Güte was ist denn nur mit den Beiden los? Ach komm, „In My Dreams„ direkt hinterher…da kommt`s dann auch nicht mehr drauf an.

„In My Mouth” und „Karaoke, TN“ klingen wie zwei sanfte Weezer Stücke…das entschädigt für einige schräge Sachen, die ich vorher zu Gehör bekommen habe! Und auf einmal wird`s dann ja doch noch richtig rockig, “Coat Check Girl” startet recht melodisch, aber spätestens bei „What`s A Creep“ packt es die Orralls und die Verzerrer dürfen sich endlich auch ein wenig austoben.

Den Schlusspunkt setzt der „Prairie Song„ , der einen zumindest tempomäßig wieder auf den Boden der Tatsachen bringt. Insgesamt ist „Wasted On The Dream“ eine Mischung aus 80iger Punk, 90iger Grunge, einer gehörigen Portion Pop…und einem gewissen Anteil 70iger Hardrock.

Um das Album wirklich zu verstehen werde ich wohl noch ein wenig nachdenken müssen…gewöhnungsbedürftig ist es schon, aber je weiter das Album vorangeschritten ist, umso mehr Gefallen finde ich daran!

 

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Tracklist:
1. Voyage Into Dreams
2. Black Cherry Pie
3. Cosmic Visions
4. Mystified Minds
5. Melting Place
6. In My Dreams
7. In My Mouth
8. Karaoke, TN
9. Coat Check Girl
10. What`s A Creep
11. Prairie Song

JEFF The Brotherhood – BANDPAGE

3.5