Interview – “Siehste, hätte Nils Bokelberg Mal vorher das Handwritten Mag gelesen!” – mit den DONOTS

In mittlerweile guter alter Tradition bekamen wir nun schon zum dritten Mal die feinen DONOTS vor das Mikrofon und somit war es im Rahmen des “Heut ist ein guter Tag“-Gigs in Hamburg wieder Zeit, den Jungs ein paar Fragen zum neuen Album und zu den letzten (pandemiebedingt eher ruhigeren) Jahren zu stellen. Der liebenswürdige Jan-Dirk stand uns somit Rede und Antwort und wir konnten ihm zum Ende des Interviews sogar ein gut gehütetes Geheimnis entlocken – aber lest doch einfach selbst…

 

Moin Purgen…

Hallo, schön hier zu sein!

… wir hatten uns ja zuletzt beim Deichbrand 2019 gesprochen. Damals hattet ihr ja schon angedroht, dass ihr eine Pause einlegt und wir hatten schon Schiss, dass es eine längere Zeit nichts mehr von den DONTOS zu hören gibt. Aber so lange war es ja im Endeffekt dann doch nicht.

Ja, die Pause war eigentlich nicht so lange geplant, aber dann haben ja alle plötzliche zwangsweise Pause machen müssen. Sagen wir es mal so, wir hatten uns mindestens ein Jahr vorgenommen, hatten aber auch nicht eine Zeit festgelegt, weil wir gedacht hatten, es könnte auch länger gehen. Und in dem Jahr ist es dann passiert, dass eine Pandemie ins Haus stand. Wir hatten Glück im Unglück, weil wir dadurch ein Jahr Zeit hatten, uns in Ruhe vorzubereiten. Wir haben zum Beispiel in dieser Zeit in unserem Studio das Album der Berliner Band Smile And Burn aufgenommen. Die Platte heißt „Morgen Anders“ und ist super geil geworden. Die Jungs haben dann die Promo gestartet, alles ging los, sie wollten auf Tour gehen – Ich glaube sie haben zwei Konzerte gespielt und dann war Ende. Und somit war es das dann mit der Platte. Du kannst auch nicht drei/vier Jahre später sagen, du bringst sie jetzt nochmal raus – das macht man ja auch nicht. Und so ging es halt einigen Bands. Da haben wir Glück gehabt, dass wir in Ruhe einfach gucken konnten, was wir jetzt machen und wir konnten uns ein bisschen orientieren. Wir haben dann unser Live-Album veröffentlicht und damit unsere Crew ein bisschen finanziell unterstützt. Dann war ja das Buch schon in Planung, das haben wir dann auch in Ruhe fertig stellen können und haben es rausgebracht. Beim Thema Online-Konzert haben wir uns sehr zurück gehalten und haben schnell gemerkt, dass sowas nicht unser Ding ist – wir brauchen Kontakt zum Publikum. Das einzige was wir dann gemacht haben, war ein Online-Ding wo wir eine Mischung aus Lesung, Interview mit Nils Bokelberg und einem kleinen Konzert mit drei/vier Songs gemacht haben… so wie eine TV-Show.

Das haben wir damals auch gesehen…

…das war das einzige, was wir uns vorstellen konnten in dieser Richtung. Eine komplette Show, wo man Publikum anspricht vor einer Kamera, dass war nicht so unser Ding. Auch keine Auto-Konzerte usw. – da sind wir Gottseidank drumherum gekommen. Naja und dann haben wir halt versucht uns ums Album zu kümmern, aber das war auch nicht so einfach. Das vergisst man ja jetzt immer, aber anfangs war´s ja auch strikt mit der Kontaktbeschränkung und in den Lockdowns ja dann sowieso nicht – und als es die Lockdowns dann nicht mehr gab, musste man erstmal schauen, „wie macht man das?“. Ich weiß noch bei der ersten Studio-Session die wir gemacht haben, da haben wir mit Maske gearbeitet – immer nur mit zwei Leuten im Raum… dann fällt es wirklich schwer kreativ zu sein. Und dann wurde wieder Sommer, die Zahlen wurden ein bisschen besser. Dann gab´s die ersten Tests welche die Hausärzte durchführen konnten. Somit sind wir immer morgens zum Hausarzt, der hat uns dann getestet – Immer schön quer durch die Nase, wie man das am Anfang immer gemacht hat. Richtig schön das Gehirn durchgepustet und dann ins Studio jeden Tag. Und dann haben wir mehrere Phasen durchgemacht – es gab Phasen wo´s gar nicht ging, wo dann keiner da sein konnte – und so haben wir die drei Jahre dann relativ schnell rumgebracht.

Also hat das Album dieses Mal ungefähr drei Jahre gedauert…

… ja, das kann man so sagen. Wir waren natürlich nicht drei Jahre am Stück im Studio, aber wir haben schon die Chance gehabt alles wie einen guten Wein ruhen zu lassen. Bei den Sachen die wir aufgenommen haben, da sind wir dann teilweise erst Monate später wieder dran gegangen, haben sie nochmal gehört und konnte auswählen. Wir haben beim leisesten Zweifel gesagt, „ach komm, weg damit – wenn´s nicht bei allen schockt, dann machen wir was Neues!

Gab es auch Songs die rausgeflogen sind – welche, bei denen ihr vorher gedacht habt, „der wird auf jeden Fall auf der Platte landen?

Auf jeden Fall. Wir haben ja die „Bruch & Dalles 3“ Bonus-LP rausgebracht und da sind Sachen drauf, die eigentlich auf das Album sollten. Da ist ein Song dabei der eigentlich gut gewesen wäre, den wir eigentlich auch gerne auf der Platte gehabt hätten, aber textlich passte er durch die ganze Ukraine-Geschichte nicht mehr in die Zeit. Wir haben überlegt den Text zu ändern, was wir auch gemacht haben, dann aber gemerkt, dass es eine bessere Aktion sei, dass ganze nicht auf der offiziellen Platte zu veröffentlichen. Der Song kam dann auf die Spezialplatte – mit einer Erklärung, warum der Song nicht auf dem Album erschienen ist, warum es in der heutigen Zeit nicht mehr geht (bzw. für uns nicht geht), solche Bilder zu benutzen. Es rollen Panzer durch die Straßen usw., da hatten wir direkt diese Bilder vor Augen, das funktionierte einfach nicht. Na klar, natürlich ist immer irgendwo Krieg, das ist einem ja gar nicht mehr so bewusst, wenn man selbst nicht drinsteckt. Aber trotzdem war es in unserer Situation so, dass es sich falsch anfühlte und deswegen funktionierte das nicht. Und andere Songs haben es nicht geschafft, weil wir einfach dachten, dass wir besseres Material hatten.

„Besseres Material” ist gut, es hat sich ja schon vorher abgezeichnet, das Ding geht komplett durch die Decke. Es waren alle schon vorher mega begeistert, alle sagten die Scheibe wird der Hammer. Auch durch die ersten Auskopplungen, die ja mega gefeiert worden sind. Und das war ja auch am Ende dann so.

Ja, das stimmt…

… für mich übrigens das geilste Album das ihr je gemacht habt!

… vielen Dank!

Ich feiere jeden einzelnen Song ab. Wie geht man als Band damit um, wenn man auf einmal nach so vielen Jahren langer harter Arbeit ganz vorne auf der 1 steht? Ich meine, ist es wichtig – nein, wahrscheinlich nicht – aber es ist schon cool, oder nicht?!

Ich glaube es ist ein bisschen so etwas, was man auf seiner Band-Bucketliste hat, was man dann irgendwann mal abstreichen kann. Und für uns ist es vor allem gerade jetzt ein schönes Zeichen. Wir waren damals auf einem Major-Label, haben mit großen Plattenfirmen zusammengearbeitet und wir haben es jetzt alleine geschafft. Das soll jetzt kein Diss an die Labels sein, die machen immer gute Arbeit, aber wir finden es halt schön, dass wir es dieses Mal echt ganz alleine geschafft haben. Es war eine Menge Arbeit – gerade für Alex. Alex ist unser eigenes Management. Wir haben unsere eigene kleine Plattenfirma, mit Tessa die für uns im Büro arbeitet – die wahnsinnig viel Arbeit geleistet hat. Und es war so schön – wir waren ja morgens bei dieser ZDF-Sendung, haben dann ein Interview gemacht. Dann kam raus, okay es ist die 1 und danach haben wir dann einfach spontan einen Tisch beim Italiener in Köln gebucht, haben uns als ganzes Team dort hingesetzt und haben einfach gequatscht, Glückwünsche entgegengenommen, gefuttert und Wein getrunken. Es war so schön, es war ein so geiler Nachmittag – dass wir das als Team gemeinsam gewuppt haben. Das ist schon auch ein geiles Gefühl, dass du nicht zu einer großen Plattenfirma gehst, wo du dann nicht im Pulk von 100 Leuten bist und dich dann bedankst. Wir haben das gemacht, wir haben es geschafft! Und es waren ja auch andere in den Top-10, die eben ein fettes Paket dahinter hatten, die es dann nicht geschafft haben. Und das ist das geile daran! Ein schönes Zeichen für Indie´s, oder für Leute mit eigenem Label, dass es geht! Das es funktioniert… ihr müsst euch irgendwie reinhängen und dann geht’s!

Ja das war wirklich der Hammer… und alle gönnen euch den Erfolg – quer durch die Bank!

Ja, wir haben sehr viel nettes Feedback gekriegt.

Die Platte fing ja schon hart an mit „Das ist der Weltuntergang!“ – von Guidos Tochter gesungen. Und dann knallt ja ein Song nach dem anderen so durch. Wie kamt ihr auf die Idee mit dem Einspieler?

Eigentlich war das ein altes Handy-Video, das hatte Guido irgendwann in die Gruppe gestellt. Er wollte mit seiner Tochter eine Fahrrad-Tour machen, ist rausgekommen und dann hat sie das so gesungen. Er hat ganz schnell das Handy gezückt, ist dann zu ihr hin und beim letzten „Weltuntergang“ schaut sie in die Kamera, weil sie merkt das sie gefilmt wird – das fanden wir super! Wir hatten ursprünglich ein anderes Intro geplant, wollten eigentlich ein Pendant zu dem epischen Ende von “Endlich irgendwo“ machen. Wir wollten das sogar von einer japanischen Opernsängerin einsingen lassen. Das war uns dann aber doch alles zu gewollt, zu gekünstelt und irgendwie nicht so richtig und ich glaube Alex war es, der dann sagte „Sagt mal, wie wäre es denn mit dem Video von damals? Das passt doch“. Es fängt die Stimmung der Platte gut auf. Es ist gerade gefühlt Weltuntergangs-Stimmung überall, aber wir wollen trotzdem irgendwie das Positive nicht aus den Augen verlieren. Wenn das dann eine Kinderstimme sing und das ganze mit ein bisschen Augenzwinkern gesehen wird, nimmt man es dann trotzdem ein wenig auf die leichte Schulter und versucht das Beste draus zu machen. Das ist live auch einfach geil, wenn das 4.000 Leute einfach mitgrölen…

… gerade der Gegensatz, auf der einen Seite dieser Anfang und auf der anderen Seite dann „Heut ist ein guter Tag!“ – wie kamt ihr auf den Titel?

In zwei Songs kommt die Zeile „Heut ist ein guter Tag“ vor und ich glaube Ingo meinte irgendwann mal so, „Ey, das passt doch wie Arsch auf Eimer!“ Das ist für uns recht ungewöhnlich, weil wir quasi noch nie einen Satz als Titel hatten – aber bei „Heut ist ein guter Tag“ war es anders. Der Vorschlag kam und alle sagten sofort „das machen wir!

Dann habt ihr mit Jörkk Mechenbier einen besonderen Gastsänger mit dabei. Wie seid ihr auf den guten gekommen? Ich kenne ihn ja auch ein bisschen, ein ganz lieber, aber auf positive Weise ein durchaus verrückter Typ.

Ja genau, durch Love A und Schreng Schreng & La La kennen wir ihn schon lange. Ingo ist auch ganz dicke mit ihm und in Köln hängen die beiden oft zusammen ab. Wir haben für den Song-Part etwas besonderes, etwas anderes gesucht – irgendwas, dass eine andere Stimmung macht. Wir hatten noch kurz an Casper gedacht. Wir wollten etwas haben, dass kurz aufhorchen lässt und da ist Jörkk natürlich der beste. Er bringt ein ganz anderes Timbre rein. Er hat dann irgendwie gesagt „Boh, da habe ich voll Bock drauf – ich bin morgen im Studio, ich mache da mal was fertig!“, hat uns dann mehrere Sachen angeboten und dann ist es dieser mega-geile Part geworden. Es hat total Bock gemacht mit ihm zusammen zu arbeiten, er hat einfach super Bock draufgehabt.

Ich glaube er hat es mittlerweile bei fast jeder Punkband geschafft, einmal irgendein Lied mitzusingen.

Er hat einfach eine sehr besondere charismatische Stimme!

Ja das stimmt schon, absolut! Um Mal wieder zurück zu „Heut ist ein guter Tag“ zu kommen, mein Lieblingssong auf dem Album ist „Augen sehen“ – sehr geil, Guido kann ja doch singen, wenn er Bock hat! 😉

Augen sehen“ ist ein krasser Favorit bei vielen, das stimmt!

Was ist dein Lieblingslied?

Das ist echt schwierig… also ich bin sehr großer Fan von „Traurige Roboter“. Aber seit dem Video ist es auf jeden Fall „Längst noch nicht vorbei“!

Ja, Wahnsinn!

Das wir die Chance gekriegt haben so ein Video zu drehen, Hammer! Flo (instagram: @flopuppets) ist plötzlich mit seinen Puppen um die Ecke gekommen. Und wir so „Was ist denn jetzt los? Kannst du uns alle bauen?“. Als er dann locker „Ja klar“ sagte und er auf die Frage nach einem gemeinsamen Video auch noch begeistert zusagte, da war es geritzt.

Also war es seine Idee? Er kam auf euch zu und wollte etwas mit euch machen?

Ja, letztes Jahr als wir uns für Rock am Ring vorbereitet haben, da haben wir ein Vorab-Konzert in der Sputnik-Halle in Münster gespielt und Guido wurde auf Facebook angeschrieben – der gute war witzigerweise schon einmal vor Jahren bei einem Jahresabschlusskonzert, ist auf die Bühne gekommen und hat bei uns Bass gespielt. Er hatte damals ein Schild hochgehalten „Ich will Bass spielen“ – und er ist selber auch Musiker. Er hat uns schon länger begleitet, ist schon länger Fan und dann steht er da und sagt „hier, ich habe eine Puppe“. Und dann hat er eine richtig geile Henson-mäßige Puppe von Guido, die super geil aussieht. Und wir so „wo hast du die denn her?“ – „baue ich selber – Ich baue nebenberuflich Puppen“. „Kannst du denn uns alle bauen?“ „Ja, Ingo ist auch schon in der Mache!“ Und dann haben wir uns drauf geeinigt, dass wenn er uns alle baut, dass wir natürlich ein Video damit drehen müssen. Dann haben wir mit ihm zusammen das ganze geplant, Flo war auch maßgeblich mit daran beteiligt die ganzen Szenen zu bauen und dann haben wir zwei Tage zusammen in der Scheune in Ibbenbüren bei uns zuhause das Video gedreht. Also ich glaube noch nie haben wir so viel gelacht und vor Freude geweint. Auch mit dem Gestern war der Puppenspieler auch vor Ort in Köln. Die Puppen sind auch dieses Mal dabei, nur nicht mit dem Puppenspieler… das macht die Crew – die kann das auch.

Ja super… ich bin gespannt! Mega geil, ich war sofort an die Muppets erinnert und im Making-Off hat man ja gesehen, wieviel Spaß ihr daran hattet – alleine dem Hund die Augen weggeschossen, Wahnsinn!

Jau, das war Ingo!

Ja und dann habt ihr ja vorgestern in München die neue Band gegründet – Scheißmatratze! Und dann nächste Tour mit Scheißmatratze als Vorband?

Als Vorband… oder?! Aber wir müssen auf jeden Fall einen Scheißmatratze Song aufnehmen, das ist klar. Mal schauen wie und wann wir das machen – ob wir das auf dieser Rutsche schaffen, schauen wir Mal, drei Vorbands sind ja auch ein wenig viel. Das machen wir auf jeden Fall noch.

Kann ich das so schreiben?

Auf jeden Fall, das haben wir ja eh gesagt… Scheißmatratze aus Frankfurt! Wir werden aber wahrscheinlich nur den einen Song machen und auch nur mit dem einen Song auftreten.

Welche Überraschung dürfen wir heute beim Gig erwarten? Das mit den Puppen hast du ja schon gesagt.

Ansonsten wissen wir´s ja meistens selber nicht, was passiert. Also in Wiesbaden bei der Nachmittagsshow zum Beispiel. Wir hatten vorher mit nicht wirklich viel gerechnet. Ich hatte gedacht es werden so 20 Kids da sein. Ingo sagte dann, dass wir mal alle Kids auf die Bühne holen und plötzlich knallte es total durch – da waren auf einmal 120 Kids auf der Bühne. Aber auch mega geil, die hatten alle keine Angst. Eike hatte schon Schiss und gesagt „wenn ich jetzt in die Bass-Drum haue, dann flüchten die alle von der Bühne“ – aber nix, gar nichts. Ein einziger hat ein bisschen geweint, den hat dann die Mutter abgeholt. Alle anderen haben getanzt und mitgesungen… es war einfach supergeil.

Und dann abends direkt noch ein Gig hinterher…das nenne ich sportlich!

Ja, das wird auch immer schwieriger!

Ich wollte gerade sagen, wir sind ja jetzt auch nicht mehr die Jüngsten!

Ja, wir spielen ja aktuell auch immer sehr lang – wenn es mal wieder ausartet, dann sind es schon mal 2 ½ Stunden. Heute müssen wir leider kürzen, weil ja um 23 Uhr strikt Schluss sein muss. Deswegen müssen wir auch früher spielen als geplant… aber das kriegen wir irgendwie hin.
Ja genau, zwei Shows nacheinander, dass ist schon eine Herausforderung! Wir können uns aber auch nicht beschweren, es sind ja immer nur drei oder vier Shows nacheinander…

… dann kommen die Festivals

Genau, dann kommen die Festivals an der frischen Luft… und dann im Herbst geht´s nochmal richtig rund.

Dann sehen wir uns beim Hurricane!

Sehr gut!

Als guten Abschluss möchte ich jetzt noch eine letzte Frage an dich persönlich stellen: Wie kommt eigentlich dein Spitzname zustande?

Purgen“ meinst du?

Ja genau, da kann man im Netz nirgendwo etwas zu finden – zumindest habe ich nichts gefunden.

Nee, da kann man auch gar nichts zu finden. Also das ist ein bisschen verquer… also ich heiße Poggemann mit Nachnamen, dann drängt sich natürlich der Spitzname „Pogge“ auf, klar – und dann hat Guido früher Mal eine Zeitlang mit seinen Kumpels aus Ladbergen eine Sprache erfunden, die hieß „Nonisch“ – und „Nonisch“ ist eine Mischung aus Plattdeutsch, Englisch und „wenn man müde ist“. Also zum Beispiel heißt „Pommes essen“ dann „Pummes bieren“. Da ist Ingo aufgefallen, dass „Pogge“ eben „Purgen“ wäre… in nonischer Sprache. Und seitdem heiße ich so. Es gibt aber auch eine russische Hardrock-Punkband die Purgen heißen, aber damit hat es nichts zu tun – dass haben wir erst später entdeckt.

Wenn ich das jetzt bei uns ins Interview schreibe, dann bin ich ja quasi der erste, der das veröffentlicht. Quasi exklusiv!

Das ist aber doch kein Problem… das wäre doch schön!

Dann mache ich das doch!

Also ich weiß gar nicht ob wir das irgendwann Mal veröffentlicht haben. Vielleicht haben wir das irgendwo mal in einem Podcast erzählt – Wahrscheinlich… aber wir haben ja auch über alles schon geredet! Schön dabei zu wissen ist ja auch, unser Buch gibt es ja auch als Hörspiel – vorgelesen von Nils Bokelberg. Da hat er es dann „Pörschen“ statt „Purgen“ ausgesprochen…

… da habt ihr ihn aber für lang gemacht, oder?! 😉

Nee, das hat er selber gemerkt. Und dann hat er gedacht er könne das Wort immer nur austauschen, das ging aber nicht – dann hat er alle Passagen, wo ich vorgekommen bin nochmal eingelesen. Siehste, hätte der Mal vorher das Handwritten Mag gelesen…

… oder dich gefragt!

… ja, dann hätte er das gewusst und sich die doppelte Arbeit sparen können.

Möchtest du uns und unseren Leser:innen noch irgendwas mitgeben?

Also wir können wirklich, wirklich, wirklich nur Danke sagen! Dass wir so eine Tour gerade machen können, gerade in diesen Zeiten die es gerade sind, dass ist der Hammer! Wir merken gerade bei anderen Bands wie schwierig es ist, dass sie für ihre Gigs keine Karten verkauft bekommen. Alle haben ihre eigenen Nöte und Sorgen, alle haben kein Geld, die Produktionen sind viel teurer geworden. Im Moment sind einfach alle auf Tour, das merkt man ja… da gibt es ein absolutes Überangebot. Und dass wir dann in einer solchen Situation solch phantastische Shows spielen können, dafür sind wir super dankbar!
Das ist auch kein Gelaber! Abends sitzen wir im Bus und wir können es nicht fassen das wir so viel Glück haben, dass es gerade geht. Und das muss raus an die Leute, denn das ist einfach geil und es ist das einzig richtige, jetzt zu Shows zu gehen, weil wir schon zwischendurch gedacht haben, wenn das so weiter geht mit der Pandemie bzw. noch länger dauert, wo ist dann noch Platz für Musik und Kunst. Gewöhnen sich die Leute am Ende dran? Wenn man drei vier Jahre nicht mehr auf Konzerten war, vielleicht will man dann auch nicht mehr?! Das hätte ja alles passieren können.

Von daher sind wir super froh, dass es in diesem Jahr so wahnsinnig gut läuft!

Das geben wir so weiter… und bedanken uns gleichzeitig bei euch, dass ihr euch jedes Mal wieder Zeit für uns nehmt!

Immer wieder gerne… es ist auch immer wieder geil mit euch!

Das ist doch wohl ein gelungener Abschluss des Interviews.

 

1. Heut ist ein guter Tag
2. Auf sie mit Gebrüll
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13. Solange wir uns haben
14. Hey Ralph
15. Endlich irgendwo

Fotos: Dieter Hollinde

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