Rykers

Interview mit Chris von den RYKER`S !!!

Da die neue Platte der RYKER`S so großartig geworden ist, habe ich es mir nicht nehmen lassen, ein Interview zum Album zu führen. Rede und Antwort stand Gründungsmitglied und Basser Chris – viel Spass!

Hallo Chris, toll das es so ein schlagkräftiges Lebenszeichen von euch gibt. Die Platte haben wir echt abgefeiert.
Neuer Sänger, neue Songs – erzählt doch mal etwas zum Mikrowechsel und dem Songwriting zum neuen Album.
Haben wir gelesen – und uns gefreut! Vielen Dank dafür 😉
Eigentlich war das mit dem Wechsel eine ganz einfache und auch saubere Sache. Wir haben die Scheibe aufgenommen und dabei auch viele Spaß gehabt, allerdings auch eine Menge Energie und Zeit investiert. Ich habe dann mit Kid gesprochen und er hat mir zu verstehen gegeben, dass er eigentlich keinen Bock mehr hat. Das ist OK! Für uns war dann Dennis, als ‘alter Freund der Familie’ auch die einzige und logische Lösung – und ja, ich halte die Scheibe für das Beste was wir je produziert haben. Aber was soll ich auch anderes sagen 😉
Ihr seid schon über 20 Jahre im Geschäft, was hat sich konkret in den letzten Jahren in der Szene verändert? Früher war alles besser oder einfacher? Was denkt ihr darüber? 
Klar, früher war alles besser – ne mal im Ernst, da hat sich natürlich viel, sehr viel getan. Aus einer kleinen, feine Szene in der jeder – jeden (oder fast jeden) kannte ist nun ein ‘Genre’ geworden, dass 20-30 tausend Menschen auf Festivals zieht – but hey, so what? – ist doch cool! Endlich schnallen es die Leute das der ‘Harte Kern’ von damals nicht so ganz daneben lag. Und trotz der Größe ist das ‘familiäre’ trotzdem nicht komplett auf der Strecke geblieben.
Nach so vielen Jahren – was war euer absolutes Highlight und ebenso euer Lowlight? 
Da waren soooo viele Highlights, Festival Shows, heiße – ich meine richtig heiße Club Shows – (es gab früher nicht diese kalten LEDs), die Show im legendären CBGB’s, die letzte Show in unserer Heimatstadt, aber natürlich auch die neuen, sehr geilen Shows mit Dennis. Lowlights  – sind in der Regel mit persönlichen Enttäuschungen verknüpft, leider gab es da auch so ein paar, über die ich mir aber keinen unnötigen Kopf mehr machen möchte!
Steht eine Tour an, wenn ja Europa und die ganze Welt?
Wir möchten raus und spielen, spielen, spielen…– es muss aber auch Sinn und Spaß machen! Wir schauen einfach mal, was da so auf uns zu kommt und lassen uns überraschen. Wir verfolgen da keinen Masterplan.
Euer neues Album kommt natürlich auch auf Vinyl – sehr schön, aber warum in verschiedenen Farben? Für „Alles-Sammler“ ist so etwas immer eine teure Angelegenheit. Welche Formate bevorzugt Ihr persönlich? 
Dennis und ich sind seit jeher leidenschaftliche Sammler und diese Option möchten wir auch unseren Fans geben. Es liegt ja bei jedem selbst, sich das Format und/oder die Farbe seiner Wahl zuzulegen. Die Preise unseres Labels halte ich auch für sehr moderat – und wie gesagt, es wird ja auch niemand gezwungen sich alles zu besorgen. Ich persönlich finde CDs sehr praktisch, liebe aber Vinyl und ganz besonders buntes. Diesen MP3 Kram brauch ich nicht – praktisch ist es trotzdem.
Was bedeutet euch „Fan-Nähe“, seid Ihr oft im direkten Kontakt, und wie nutzt Ihr die sozialen Netzwerke dabei? 
Sehr wichtig! Wir sind immer in Kontakt mit Fans, man kann mit uns reden! Wenn’s mal nervt, dann gehen wir halt weg. Unsere ‘sozialen Netzwerke’ (Homepage – dauert es was länger, Facebook –geht flott) betreuen wir ebenfalls selber und unsere Shows lassen wir über unsere langjährigen Freunde von MAD Berlin buchen.
Ihr wart Wegbereiter für viele Bands, die nach euch sehr Erfolgreich waren und auch sehr gutes Geld verdienen.
Wolltet Ihr das nie selbst erreichen, nur von der Musik zu leben? 
Wir bereiten den Weg, haben Spaß – die anderen verdienen –klingt blöd, ist aber absolut in Ordnung. Es war NIE unser Ziel von der Musik zu leben, aber es war unsere Intention, uns weltweit Freunde zu machen und die Welt zu sehen – das hat bis jetzt ganz gut geklappt. Und nochmal, der Erfolg sei Bands wie Heaven Shall Burn, Nasty, Caliban und Co. Von ganzem Herzen gegönnt – alles coole Leute.
Punk und Hardcore gingen seinerzeit Hand in Hand, heute ist es der Metalcore, der gerade in Amerika total angesagt ist. Es gibt mittlerweile 1 Million Bands die exakt gleich klingen um auf diesen Zug aufzuspringen. Wie denkt Ihr darüber? 
Genau wie du es beschrieben hast. Aber wir schauen nicht nach ‘den Anderen’ – wir machen unser Ding, wie immer. Ich liebe Punk, Metal, Hardcore… Underground Music und daran wird sich nichts ändern – und all’ das lassen wir bei RYKER`S einfließen. Wir sind ‘Hardcore-Überzeugungstäter’ 😉
Was hört Ihr zu Hause für Mucke? 
Alles was gut ist! Und das kann mittlerweile aus jeder Richtung kommen… soll ich mal ein paar Namen nennen? KISS, AF, Social Distortion, D.I. Slayer, Busted, Tausend Löwen unter Feinden, Adolescents, Nasty, Hank III, Raveonetts, Blondie, Exodus, Herb Albert, Tiki Tones, Kid Harlequin, SaiNam, Runaways, Venom, Cro-Mags, Madball, Side By Side, Urban Waste, WASP, Reagan Youth, YOT, FEAR…. hahaha usw. Und ich wette, die anderen Jungs würden dir ‘ne völlig andere Reihenfolge schicken, aber letztlich können wir uns (fast) immer einigen.
Habt Ihr mit vielen Bands eine richtige Musikerfreundschaft, oder ist das nur nostalgisches blabla ;-)? 
Ja, ich denke man kann das Freundschaft nennen. Mike Dijan und ich stehen seit Jahren im engen Kontakt, SOIA, Madball, AF… wir sehen uns regelmäßig und wir versuchen auch eigentlich immer, mit allen Bands gut auszukommen (meistens klappt’s – manchmal nicht). Tausend Löwen sind guten Freunde geworden (Dennis ist ja schon lange ‘dicke’ mit der Crew), Nasty sind gute Jungs! Aber ganz ehrlich, eigentlich ist es mir scheißegal ob jemand Musik macht, oder nicht – Hauptsache man kommt gut miteinander klar.
Vielen Dank für das Interview!