Infidus – Greed (Crime Records, 22.04.2022)

Groove – das ist das, was die Songs der Norweger Infidus vor allem trägt. Der Musik der Band ist sehr rhythmusbetont und heavy. Durchzogen von knackigen, schweren Gitarrenriffs. Das hat Stil! Doch nur Riffs durch die Gegend zu schieben, wäre auf Dauer auch etwas eintönig, auch wenn Infidus hier großes Talent beweisen. Man zimmerte glücklicherweise richtige Songs darum, die von einem passenden Sänger dargeboten werden, der die aggressive Schiene genauso draufhat, wie das Einsingen von melodischen Refrains.

Inspirationsquellen der Band hört man immer wieder heraus: man nehme das rhythmische Element von Tool, die Riffgewalt von Metallica, das Songwriting von Soundgarden sowie die Rockigkeit der frühen Audrey Horne – und irgendwo trifft man sich in der Mitte. Etwas schade ist, dass die Songs mit zunehmender Spielzeit etwas gleichförmig wirken und am Ende deswegen nicht so viel hängen bleibt. Dabei hat jede Nummer für sich Qualität. Vielleicht hätte ein Anziehen der Temposchraube hier ein Plus an Begeisterung hervorgerufen. Denn im Ganzen schleppen sich Infidus manchmal etwas zu sehr durch die Platte.

Jene ist mit sieben Songs in rund 33 Minuten recht knackig geworden und als Debütalbum doch nicht verkehrt. Kann man mal reinhören!

 

Trackliste:
1. Infidus
2. Locomotive
3. Mind Rape
4. The Tragedy
5. Endless Greed
6. Beyond the Plimsoll Mark
7. Multiply & Die

 

 

Photo-Credit: Ella Rogne
3.7