In Extremo

In Extremo – Quid Pro Quo (Vertigo Berlin/Universal Music, 24.06.2016)

Von ihren alten Fans mussten In Extremo für die letzten beiden Alben „Sterneneisen“ und „Kunstraub“ Kritik einstecken. Zu wenig mittelalterliche Töne und zu viel Anbiederung an die Szene der deutschsprachigen Rockmusik. Mir haben die beiden Alben wohl aber gut gefallen, allerdings konnte ich mit den früheren Alben der Band nicht viel anfangen.

Mit „Quid Pro Quo“ wird nun also das neue Album der Band in die Händlerregale gestellt und es hat sich etwas getan bei In Extremo. Nach mehreren Durchgängen kann ich sagen, die Band hat wohl versucht eine gute Balance zwischen der Frühphase von In Extremo zu schaffen und den aktuelleren Alben. Ich finde dieser Spagat ist der Band gelungen.

„Quid Pro Quo“ ist stellenweise sehr eingängig ausgefallen, teilweise haut die Band aber auch knackig Metalriffs aus der Hüfte. Und die Dudelsäcke und Flöten sind wieder sehr präsent.

„Störtebecker“ fängt mit deutlichem mittelalterlichen Schmiss an, driftet dann in der Strophen in schwermetallische Gefilde ab und der Refrain ist Sänger Michael Rhein auf die Stimmbänder geschrieben worden. Noch metallischer geht es dann beim „Roten Stern“ zu. Der Song klingt sehr modern, als Gastsänger ist hier Hansi Kürsch von Blind Guardian zu hören. „Quid Pro Quo“ ist sau-eingängig, die Dudelsäcke sind präsent! Klasse!

In Extremo hatten schon immer auch kritische Texte im Programm. „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“. Der Song beschäftigt sich mit Krieg und Nationalismus, sehr nachdenklich ist dieses Lied geraten und es kommt ohne den erhobenen Zeigefinger aus!

„Pikse Palve“ dürfte bestes Ohrenfutter für die Mittelalterfraktion sein, genau wie  „Dacw‘ nghariad“ welches russische Klänge in ein modernes Rockgewand versetzt. Zusammen mit Heaven Shall Burn haben In Extremo den Song „Flaschenteufel“ aufgenommen. Der Song hat einen interessanten orientalischen Unterton. Experiment gelungen!

„Quid Pro Quo“ ist ein bockstarkes Album geworden. Ich bin gespannt die In Extremo Anhänger auf den Longplayer reagieren!

Albumcover

Störtebeker
Roter Stern
Quid pro quo
Pikse Palve
Lieb Vaterland, magst ruhig sein
Flaschenteufel
Dacw‘ nghariad
Moonshiner
Glück auf Erden
Schwarzer Rabe
Sternhagelvoll

http://www.inextremo.de

4.5