Iggy Pop – Every Loser (Atlantic/Warner, 06.01.2023)

Totgesagte leben länger, heißt es doch immer so schön – und dass man den exzentrischen Alt-Punkrocker Iggy Pop schon so manches Mal beinahe in die ewigen Jagdgründe hat abdriften sehen, hat nicht nur etwas mit seinem mittlerweile Recht fortgeschrittenen Alter zu tun.

Vielmehr hat er in den letzten Jahrzehnten ordentlich Gas gegeben und seinen Körper alles andere als geschont. Ich meine, wer in den späten 60er Jahren (der Legende nach) schon mit Jim Morrison um die Wette gesoffen (und laut Erzählungen sogar nach dessen frühem Tod seine abgeranzte Lederjacke geerbt haben soll) und aufgrund diverser Drogenexzesse auf dem “Higway to Hell” gewesen ist, dem gebürt Respekt wenn er es bis heute geschafft hat – wenige haben diese Schlagzahl lange durchhalten können.

19 Studio-Alben und unzählige andere Veröffentlichungen stehen dazu noch auf der Haben-Seite und eigentlich war klar, dass der vor über 75 Jahren in Muskegon (Michigan) geborene Punk-Veteran es sich nicht nehmen lässt, bis zum bitteren Ende (welches hoffentlich noch ein wenig auf sich warten lässt) musikalisch aktiv zu bleiben.

Und genau aus diesem Grund liegt es nun vor mir, das neue Album “Every Loser”. Gespickt mit elf geilen Rock-Songs, die mich sofort abholen und endlich wieder zu den Wurzeln führen, wo ich die Musik von James Newell „Jim“ Osterberg immer bevorzugt habe – nämlich beim guten alten Rock mit deftigen Punkeinschlägen. Hört euch einfach “Neo Punk” an und ihr wisst was ich meine!

Geile Nummer, oder?!

Aber auch “Frenzy” oder “Modern Day Ripoff” haben es in sich und spätestens bei der “Morning Show” falle ich glücklich auf die Couch, um mit der tiefen Stimme zu “The News From Andy” komplett abzutauchen. Wenn dann noch die wabbernden Gitarren und der dominierende Bass, die bei “Comments” anfangs an Nick Cave erinnernde Stimme begleitet, dann kann mein Daumen für “Every Loser” nur ganz weit nach oben gehen.

Final kann ich nur sagen, dass der Großmeister des Punk es wieder einmal geschafft hat zu begeistern… und man kann nur hoffen, dass es sich bei der Scheibe nicht schon um das große Finale einer unvergleichlichen Karriere handeln wird!

 

Titel:
1. Frenzy
2. Strung Out Johnny
3. New Atlantis
4. Modern Day Ripoff
5. Morning Show
6. The News From Andy (Interlude)
7. Neo Punk
8. All The Way Down
9. Comments
10. My Animus (Interlude)
11. The Regency

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4.3