Mal wieder ganz schön komplexer Stoff, den einem die Franzosen Hypno5e hier vorlegen. Natürlich hypnotisch, wie der Bandname schon sagt. Aber auf schwere, niederschmetternde Art und Weise. Hypno5e nehmen den modernen Groove-/Djent-Sound von Gojira und verquicken jenen mit großen, atmosphärischen Postmetal-Flächen. Maschinelle Erbarmungslosigkeit trifft sozusagen auf Feingefühl, harsche Schwere auf weite Klanglandschaften, die zu ausgedehnten Entdeckungsreisen einladen.
Und hierfür gibt es auf „A Distant (Dark) Source“ ausreichend Gelegenheit. Das Album ist 70 Minuten lang und setzt sich aus zwei überlangen Tracks an Anfang und Ende sowie drei jeweils in drei Einzelstücke aufgeteilte, größere Kompositionen zusammen. Genug Raum, um sich darin zu verlieren. Der Opener „On The Dry Lake“ enthält in seiner über zwölfminütigen Laufzeit gleich mal alle Trademarks der Band: massive, groovende Gitarrenriffs, harte Schlagzeugbeats, verzweifelte, harsche Schreie, perlende Melodien mit kleinen Harmonien, Melancholie und Wut, verschachteltes Arrangement und zur stimmungsvollen Abrundung, atmosphärische Keyboardflächen und ein französischer Spoken-Word-Part.
All jene Elemente findet man immer wieder in verschiedenen Formen auf dem Rest des Albums. Dabei machen es einem Hypno5e nicht immer einfach sie zu mögen und man muss bereit sein, sich darauf einzulassen, sonst erwischt es einen eiskalt. Die emotionale Dichte ist groß und die Kontraste stark. Und doch fließt alles erstaunlich harmonisch einander.
Hypno5e haben mit „A Distant (Dark) Source“ ein interessantes bis herausforderndes Stück Musik eingespielt.
Trackliste:
1. On The Dry Lake
2. In The Blue Glow Of Dawn – Part I
3. In The Blue Glow Of Dawn – Part II
4. In The Blue Glow Of Dawn – Part III
5. A Distant Dark Source – Part I
6. A Distant Dark Source – Part II
7. A Distant Dark Source – Part III
8. On Our Bed Of Soil – Part I
9. On Our Bed Of Soil – Part II
10. On Our Bed Of Soil – Part III
11. Tauca – Part II (Nowhere)