Holy Esque – Television / Sweet (Beyond The Frequency/AWAL, 08.06.2018)

Schon mal von Holy Esque gehört? Ich ehrlich gesagt nicht. Mir wurde die Band aber mal als anhörenswert ans Herz gelegt. Na dann, schauen wir doch mal…

Vor zwei Jahren hat die Glasgower Truppe ihr Debüt „At Hope’s Ravine“ veröffentlicht. Jetzt legt man mit „Television / Sweet“ nach. Irgendwas mit Postpunk stand da im Promowisch, welcher der CD beilag. Ja, das kann man schon mal stehen lassen. Melancholische bis düstere Stimmungen, typischer 80er-Jahre-Groove, ein dezent verhallter, grau anmutender Sound, Gitarren und Synthesizer/Keyboard flirren über die Songs, welche vor allem vom charakteristischen Gesang leben.

Stilistisch wird hier einiges in den Ring geworfen. Von Joy Dision, The Cure, den frühen Simple Minds, U2, bis zu Echo & The Bunnymen, Interpol und The Jesus & Mary Chain. Wer möchte, kann sich in so viele Retroanklänge fallen lassen und sofort wie zu Hause fühlen. Dezente Melodien treffen bei Holy Esque auf klangliches Getöse. Was man aber abkönnen muss, ist dieser wimmernde, mit viel Vibrato vorgetragene Gesang. Allerdings sorgt jener mit viel Leidenschaft auch für den Wiedererkennungswert der Truppe.

Denn was ihr ein wenig abgeht, ist ein Händchen für die ganz großen Songs, die einen auch Tage danach noch nicht aus dem Kopf gehen. Hier ist durchaus noch Luft nach oben, auch wenn „Television / Sweet“ nicht mit so richtigen Ausfällen aufwartet. Fürs erste vorsichtige Reinhören empfehle ich das aufwühlende „I Am The Truth“, das stark vom Sound lebende „Modern Tones“ sowie das düstere „Image Of Man“. Generell nimmt einen die erste Hälfte der Platte besser mit.

 

Trackliste:
1. Image Of Man
2. I Am The Truth
3. House Of Hounds
4. Give Me Your Stillness
5. Belly Full Of Dread
6. Modern Tones
7. He, Spectral Electra
8. Anxiety
9. To The Cage You Go
10. Filth Or Passion
11. Television/Sweet

 

3.5