Helhorse – Hydra (Rodeostar Records, 23.08.2019)

Ja, das letzte Album der Dänen Helhorse hat mir nicht so wirklich gefallen, auch wenn es einige starke Momente bot. Aber hey, warum der Band nicht noch ne Chance geben? Gesagt, getan: und mit „Hydra“ hat mich die Band überraschend stark abgeholt.

In den letzten drei Jahren scheint man auch die letzten Reste von Sludge und Stoner über Bord gekippt zu haben. Übrig blieb ein deftiger, moderner Heavy-Rock-Sound mit starkem Hang Richtung Metal. Stilistisch dockt man da gerne an Truppen wie Black Label Society, Corrosion of Conformity oder Clutch an. Zugegeben, das ist nicht besonders eigenständig, die Songs kicken aber.

Und zwar mit viel Groove, manchmal etwas rüpelhaft, dann wieder beschwingt und wenn es sein muss, auch mit den richtigen Hooks um sich werfend. Gleich die erste Nummer „Overboard“ macht keine Gefangenen und kommt schnell auf den Punkt, so dass einem zügig klar wird, was hier gespielt wird. Da ist das Terrain gleich abgesteckt. Die Songs sind auf den Punkt gespielt und dank der luftigen, modernen Produktion knallen sie auch ordentlich.

Dabei ist das Album trotz der eng gesteckten Genregrenzen angenehm abwechslungsreich. Mal straight nach vorne polternd („Cyle Of Vain Attempts“), gerne auch ziemlich heavy und ruppig („Chrystal Blades“), lässiger im Ton („Avalanche“), auch mal ganz schamlos á la Black Sabbath doomend („Hydra“) oder überraschend balladesk („Northern Lights“). Mit dem abschließenden „War Drums“ hat man sogar eine ziemlich überraschend düstere Nummer auf die Platte gepackt.

Um restlos zu begeistern fehlt am Ende aber doch der letzte kleine Funke an Wahnsinn und Eigenständigkeit. Doch im Großen und Ganze ist „Hydra“ eine ziemlich angenehme Überraschung geworden.

Daumen hoch!

 

Trackliste:
1. Overboard
2. Avalanche
3. Outcome Ruin
4. Cyle Of Vain Attempts
5. Northern Lights
6. Hydra
7. Chrystal Blades
8. Scarlet Meadow Scarlet Brook
9. Under A Bad Moon
10. War Drums

 

3.9