Great Grandpa – Patience, Moonbeam (Run for Cover, 28.03.2025)

“Ist es ein wenig anstrengend uns hier zu folgen?” 

“Ja vielleicht, aber stell dir vor wir wären beliebig!”

Irgendwie so könnten sich Great Grandpa unterhalten haben, als sie vor dem fertigen Werk “Patience, Moonbeam” saßen. Und damit hätten sie recht. Aber zurück zum Anfang.

Nach Grunge, der im Grunde sehr dem Pop zugeneigt war und knallendem Indierock auf den letzten beiden Platten, kommt mit “Patience, Moonbeam” die Mischung, die in der Kombination wirkt wie verrückt. Wir haben Flächen, traurige Cello-Abschnitte, verhältnissmäßig derbe Breaks, eine fragile Stimme die plötzlich ausbricht. Hört sich wild an? Ist es auch.

Denn wenn Al Mennes über das Leben singt, wird das stilecht. Das Leben ist keine zulaufende Linie, sondern wie die Wellen im Meer. Mal leicht wiegend und mal klatschen sie dir ins Gesicht. So wirkt dieses gesamte Album. Dabei versteht man es aber großartig Spannung aufzubauen, den erleichternden Knall dann nicht immer zu liefern, sondern sich am Ende wieder in Ruhe zu versöhnen mit dem Hörer.

 

 

Sicher ist “Patienche, Moonbeam” keine Platten für Jeden und jede Phase des Lebens geworden. Aber es gibt diese auserwählten Momente, in denen man Ruhe hat sich mit Musik zu beschäftigen. Sich darin zu verlieren und dieses komische Achterbahngefühl in der Magengegend zu spüren. Für diese Momente ist diese Band und dieses Album.

 

Reinhören sollte man, sofern man keine akustischen Backpfeifen oder ausschließlich gefällige Melodien erwartet.

 

 

  1. Sleep
  2. Never Rest
  3. Emma
  4. Ladybug
  5. Kiss the Dice
  6. Task
  7. Top Gun
  8. Patience, Moonbeam
  9. Ephemera

 

 

Fotocredit: Rachel Bennett

4.6