Goldfinger

Goldfinger – The Knife (Rise Records/BMG, 21.07.2017)

Über 20 Jahre sind die Jungs von Goldfinger nun schon im Geschäft… auch wenn es seit der letzten Veröffentlichung aus 2008 schon extrem ruhig um John Feldmann, „Dangerous“ Darrin Pfeiffer, Kelly LeMieux und Charlie Paulson geworden war.

Sänger und Frontmann Feldmann hatte sich in den letzten Jahren vermehrt um die Produktionen anderer Bands wie Panic! At The Disco, Blink-182 oder auch 5 Seconds of Summer gekümmert, nun aber seine alten Ska-Punk Freunde ins Studio eingeladen, um dort nach neun Jahren mit „The Knife“ ein neues Album zu produzieren. Wer genau hinhört, dem laufen vielleicht die einen oder anderen weiteren Gastmusiker über den Weg – ich sage nur Mark Hoppus von Blink-182, 311’s Nick Hexum, der Mighty Mighty Boss Tones Gitarrist Nate Albert, Josh Dun von den Twenty One Pilots‘, oder auch Takahiro Moriuchi von ONE OK ROCK`s

… und auch die Tatsache, dass Travis Baker (Blink-182) die Nummern an Schlagzeug eingespielt hat, zeugt von der großen Beliebtheit der Jungs aus Los Angeles.

Was lässt sich denn jetzt eigentlich zu „The Knife“ sagen?

Grundsätzlich eigentlich nur gutes!

Jetzt mal ehrlich, selten habe ich mich vorab so über ein neues Album gefreut und selten wurde meine Vorfreude so positiv bestätigt… dreizehn Mal 100% ist echt schon eine ordentlichen Marke – erwartet hatte ich das zugegebenermaßen nicht, aber stören tut mich das gelinde gesagt wenig!

A Million Miles“ macht den Anfang und holt einen direkt da ab, wo die Herren Goldfinger uns vor beinahe zehn Jahren mit „Hello Destiny“ stehen gelassen haben… lupenreiner Skate-Punk in einem ordentlichen Tempo… perfekt, ihr habt mich!

Und so herrlich beschwingt geht es mit „Get What I Need“ weiter und über „Am I Deaf“ geht`s mit dem einen oder anderen leckeren Cocktail und „Tijuana Sunrise“, der zweiten Single-Auskopplung nach dem darauf folgenden „Put The Knife Away“, weiter – also bisher finde ich nix, worüber es sich zu meckern lohnt!

Mein absoluter Lieblings-Song auf der Scheibe ist aber definitiv „Don’t Let Me Go“, welcher aktuell in der Dauer-Rotation mein Auto beschallt – das soll, kann und wird zwar die Qualität der anderen Songs des Albums nicht schmälern… aber besonders der Reggae-Beat und John`s hohe Stimme im Refrain hat es mir angetan.

Das darauf folgende „Beacon“ läutet die zweite Hälfte des Albums ein und mit der gesunden Ska-Punk-Nummer „Who’s Laughing Now“ geht es direkt weiter zum schnellen „Say It Out Loud“, das durch eine schicke Orgel und noch schickeres Gebläse auf sich aufmerksam macht.

Wer sich mal wieder auf den Zahn fühlen lassen möchte, sollte sich vertrauensvoll an das „Orthodontist Girl“ wenden, denn von ihr lässt man sich bestimmt gerne mal die Kauleiste veredeln!… es sei denn man ist Zahnarzt-Phobiker wie ich, da hilft dann auch nichts mehr.

Mit dem poppigen Reggae-Song „Liftoff“ und dem abschließenden „Milla“ ist dann nach gut 40 Minuten endgültig Schluss… für mich hat sich jede einzelne davon auf jeden Fall gelohnt, auch wenn mir die letzte Nummer ein wenig sehr wirsch rüber kommt – aber was soll`s, Schwamm drüber!

Die 1997 erschienene Scheibe „Hang-Ups“ und der geile 2000er Nachfolger „Stomping Ground“ haben sich lange auf meiner persönlichen „Allzeit-Goldfinger-Lieblingsalbum“ Liste ganz oben halten können… „The Knife“ hat sie soeben auf Platz 2 und 3 verbannt!

Mein einziges Live-Erlebnis mit den Jungs hatte ich damals zu „Stomping Ground“ Zeiten im Soundgarden in Dortmund… der Gig war absoluter Abriss, auch wenn ich mit meinem alten Kollegen Andi zusammen den Altersschnitt um mindestens ein Jahr erhöht hatte – daher warte ich nun dringend auf die ersten Konzertbestätigungen in unserer Nähe! 😉

Hätte ich je gelernt Skateboard zu fahren, ich würde genau jetzt das Board aus dem Schrank holen, den Ghettoblaster aufdrehen und ein wenig durch die Halfpipe hüpfen!

 

Titel:
1. A Million Miles
2. Get What I Need
3. AM I Deaf
4. Tijuana Sunrise
5. Put The Knife Away
6. Don’t Let Me Go
7. Beacon
8. Who’s Laughing Now
9. Say It Out Loud
10. Orthodontist Girl
11. See You Around
12. Liftoff
13. Milla

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Foto: Lindsey Byrnes

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