Die beiden Damen von Garlands haben sich dem Schönklang verschrieben. Allerdings ohne komplett darin zu versinken, denn glücklicherweise versteht man es auch an den richtigen Stellen ein paar Haken und Ösen einzubauen, an denen man sich festkrallen kann. Dabei sind Catharina Rüß und Sui Kemmer stilistische Grenzgänger, die sich nicht um irgendwelche Grenzen scheren, sondern ganz selbstbewusst ihre eigene Art von Musik kreieren.
Irgendwo im Nirgendwo zwischen Dreampop, Psychedelic, Shoegaze und Krautrock plus mehr bewegt man sich, setzt aber bei jedem Stück etwas andere Schwerpunkte, so dass die knapp 48 Minuten von „Turn The Sky“ angenehm abwechslungsreich klingen. Am schönsten tönen Garlands aber immer dann, wenn sie sich von atmosphärischen Klangflächen treiben lassen und des Hörers Ohr mit feinen Harmoniegesängen umschmeicheln. Letzteres wird auch Stück für Stück mehr zum Markenzeichen der Band, deren Sound auch mal recht spacig klingt, dabei aber immer schon analog bleibt.
Die Vorab-Single „Polar Zones“ und der das Album engelhaft eröffnende Titeltrack stehen dabei wie zwei stabile Säulen auf denen der Rest der Songs ruht. Nur, dass diese Säulen ziemlich luftig und im positiven wolkenverhangen klingen. Fast schon gleißend hell und wie eine kuschelige Decke umhüllend. Garlands können aber auch anderes, überraschen mit „Delete The Mars“ mit entspanntem Indie-Sound, geben sich mit den verspielten Klangflächen von „Dark Matter“ überraschend laut und kantig und entführen einen mit der zurückhaltenden Pianoballade „If The Pharma Suits You“ wieder in verträumte Klangwelten.
Mit dem überlangen „Mark’s Song“ kommt dann noch einmal alles zusammen: das Schwebende und Verträumte, nach vorne gehende, regelrecht rockige Gitarren, psychedelische Melodieführung und eine Ladung Fuzz und krautiges Getöse. Ein cooler Abschluss eines interessanten Albums!
Trackliste:
1. Turn The Sky
2. Delete The Mars
3. Polar Zones
4. Phonelcons
5. Condor
6. Dark Matter
7. If The Pharma Suits You
8. Mark’s Song