Forkupines – Islands (Midsummer Records, 23.10.2020)

Die Braunschweiger Forkupines sind schon lange keine Unbekannten mehr. Mit dem Debut “Here, away from” hat man nach gefühlten 20 Jahren on the Road (waren die Jungs um Scotty 2017 überhaupt schon 20?) eine fette Platte vorgelegt, die irgendwo zwischen Emo, Alternative und Punkrock rumschwirrte und Freunde von guter, handgemachter Musik zu begeistern wusste.

Und auch bei “Islands” geht es mit dem unangestrengten Spagat zwischen den Schubladen weiter. Ohne große Anstrengungen schafft man es in Songs wie “Moving on” wie selbstverständlich eine melodische Eingängigkeit an den Tag zu legen, die sich einschmeichelt und durch den Arschtritt des groß produzierten Rocksounds in Herz und Hirn hämmert.

 

 

Das Mastering für dieses geile Stück Musik übernahm übrigens Ex-Defeater-Frontmann Jay Maas und die Zusammenarbeit über den großen Teich hat sich gelohnt. Der Sound der drei wirkt hier noch fetter und die Herrschaften klingen noch angekommener. Schon 2017 sprach ich von Dingen wie einer lässigen Routine bei dem, was sie da machen. Heute wirkt es als würde man mehr ungewollt große Hymnen schreiben, die eigentlich gar nicht so groß werden sollten, aber funktionieren wie bekloppt.

Höre ich mir Songs und vor allem die Melodien in z.B. “To Death” an, werde ich das Gefühl nicht los, dass es in kleinen Clubs, Bars und Stadien gleich gut funktioniert. Man nehme einen catchy Refrain, wie er aus dem Pop-Punkrulebook stammen könnte und wandere in den Strophen in die Welt der Alternative-Rock-Legenden, hat man den perfekten Forkupines-Song. Ach und im passenden Moment ein bisschen Emo natürlich. Den guten.

Auf “Islands” werden uns auch gleich 12 dieser Schmuckstücke vor den Latz geknallt. Großes Kino! Eine Kaufempfehlung von mir und Küsse in Richtung Braunschweig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Waves
  2. Envy
  3. Lie to my Face
  4. Got it wrong
  5. 16_20
  6. Moving On
  7. Letters
  8. Stronger
  9. To Death
  10. Angels Knoll
  11. Straight
  12. Roads

 

 

Foto: .. vom sexy Andreas Rodemann

 

4.3