Fleur de Feu – Weep (P.O.G.O Records, 28.02.2025)

Das Infopapier zu Fleur de Feus zweiten Album “Weep” kündigt selbiges als interessant für Fans von Anna von Hauswolff, Chelsea Wolfe, Siouxie und Dead Can Dance an, und das trifft es eigentlich sehr gut.

Die Band um Dominique Van Cappellen-Waldock liefert sechs sehr dunkle Songs ab, die sich über 38 Minuten erstrecken. Dabei wird ein sehr dichter, dunkler elektronischer Sound kreiert, der sich quasi permanent über den Hörer ergießt. In diesem monumental mäandernden Sound arbeiten sich dann immer wieder einzelne Instrumente heraus, es erklingen mal Shoegazegitarren, melancholische Blasinstrumente oder auch mal ein Cello. In den meisten Songs ist es jedoch die Gitarre, die scheinbar meilenweit im Hintergrund Postpunk-Sounds in den Sound hineinträgt.

Auf die Spitze der mystischen Dunkelheit wird das Ganze dann durch die sehr tribialen und mystischen Perkussionen, die das Soundbild vollenden, getrieben

Und dieser schwere, dunkle Sound bietet dann die Bühne für den verzweifelten, mal gesprochenen, mal gesungenen und auch mal geschrienen Gesang von Dominique.

Ich muss schon sagen, ein derartig dunkles Rockwerk habe ich schon lange nicht mehr gehrt. Es macht den eingangs erwähnten Künstlern alle Ehre und sollte das Herz eines jeden jungen oder alten Grufties höher schlagen lassen.

Besonders beeindruckend finde ich die Feinheit der ganzen Instrumente, die weit im Hintergrund erklingen und so die eigentliche Sensation der Musik sind, obwohl man sie schnell überhört.

Ein wirklich spannendes und eigenständiges Werk eines Genres, das ein wenig in Vergessenheit geraten ist.

 

  1. How Shall I Begin My Song?
  2. In the Great Night
  3. Weep
  4. My Hand
  5. Mother
  6. White Feathers

https://fleurdefeu.bandcamp.com/album/weep

4.7