Fidlar – Too (Mom + Pop / Wichita, 04.09.2015)

Das zweite Studioalbum der kalifornischen Street-Punker von „Fuck It Dog, Live`s A Risk“, oder um es abgekürzt zu sagen Fidlar, hat es in sich… und das ist durchaus positiv zu sehen!
Am 04.09.2015 erschien mit „Too“ der Nachfolger des 2013er Debütalbums „Fidlar“, welches damals durch den Mix aus klassischen Punk-Attitüden (Bands wie `Descendents`, `Fear` oder `Circle Jerks` können hier gerne als Inspirationsquelle genannt werde) und melodischen Indie Klängen daher rauschte.

Zwei Jahre später kam es nun Anfang September zur zweiten Auflage, Sänger Zac Carper und seine Jungs scheinen genügend Langeweile in ihrer Kalifornischen Heimat gefunden zu haben, um darüber zu schreiben bzw. die geschriebenen Worte in Töne umzuwandeln.

Zwölf Songs, irgendwo zwischen Power-Pop, Garagen-Punk und rotzigem Kleinstadt-Mief… eher ein Schlag in die Magengrube, als der Blick auf die mit Palmen bepflanzten Vorzeige-Gegenden Kaliforniens. Die Jungs orientieren sich textlich eindeutig an den Schattenseiten des Lebens, auch wenn die Musik weitestgehend nach vorne gerichtet, also weniger melancholisch bzw. emotional ist als man es aufgrund der Texte erwarten möchte.

So beschäftigt sich der Opener „40oz. On Repeat“ mit dem Drogenmissbrauch und der sozialen Angst, welcher einen in selbige entlassen kann. Ablehnung und allgemeiner Unmut schüren immer mehr Hass und erzeugen Probleme, welche Fidlar zwar ansprechen, aber sich unterstehen, Lösungen liefern zu wollen. In „West Coast“ präsentieren sie ihre Heimat als provinzielles langweiliges Nest, in welchem sie sich zu hilflosen Vorstadtkinder machen, die ihr Leben verschwenden.

Identitätsfinden scheint ein große Thema auf „Too“ zu sein, handeln doch gleich mehrere Songs, wie „Why Generation“ oder „Sober“, von der Suche nach sich selbst und den Konflikten, die dadurch entstehen.

Der Abschlusssong „Bad Habits“ bietet einem dann noch eine gehörige Portion Rock`n`Roll und bildet einen gelungenen fünfminütigen Abschluss eines ansprechenden Albums.

Fidlar liefern gute solide Arbeit ab… Überflieger sind sie aber dennoch nicht!

 

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Tracklist:
1. 40oz. On Repeat
2. Punks
3. West Coast
4. Why Generation
5. Sober
6. Leave Me Alone
7. Drone
8. Overdose
9. Hey Johnny
10. Stupid Decisions
11. Bad Medicine
12. Bad Habits

Fidlar – HOMEPAGE

3.9