FATES WARNING – Theories Of Flight (Insideout, 1.7.2016)

Jim Matheos (Gitarre) hat keine Langeweile – gerade das Reunion-Konzert in der Urbesetzung auf dem KIT-Festival absolviert und schon steht auch die neue Langrille Nr. 12 in der aktuellen Besetzung in den Regalen. “Darkness In A Different Light” kam ja erst 2013 raus, für FATES WARNING-Verhältnisse kommt neues Material sehr schnell. Ray Alder (Gesang) erwähnte aber bereits an anderer Stelle, dass das letzte Album allen sehr viel Spaß gemacht hatte und darum das Songwriting zum neuen Album  sehr schnell von der Hand ging. Gut für uns 😀

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“Theories of flight” ist 8 Songs stark (in der Bonusversion gibt es noch eine extra CD mit Akustik-Songs) und ca. 52 Minuten lang. Perfekt um diese Art von Metal zu geniessen. Ich bin kein Freund von 80-Minuten-Alben, irgendwann kann man einfach nichts mehr aufnehmen, 45-55 Minuten reichen vollkommen aus. In diesen 8 Songs zeigen FATES WARNING einfach mal eben ALLEN Metalheinis wo der Frosch seine (Prog-)Metal-Locken hat.

Unschuldig, verspielt und sehr melodiös startet der Opener “From the rooftops” um dann aber nach 2 Minuten megafett die Progharke aus dem Schuppen zu holen. Genau so muss Progmetal klingen. Verpielt und vertrackt ohne zu nerven, dabei immer melodiös und groovig. Apropos Groove – Bobby Jarzombek an den Drums hat sich prima integriert. Beim letzten Album hat er schon gezeigt was er kann, aber hier wirkt es dazu sehr homogen.  Im härteren Stil geht es ebenso perfekt weiter mit “Seven stars” und “Sos”, ehe mit “The light and shade of things” der erste Epic-Monster-Song mit über 10 Minuten Länge folgt. Songwriting in Perfektion, getragene und harte Momente wechseln sich ab. Darüber singt ein Ray Alder wie ein junger Gott. Nichts gegen John Arch aus der Urbesetzung, die alten Alben haben alle großartige Momente, aber der bessere Sänger ist und bleibt Ray Alder.

“White flag” kommt wieder sehr groovig ums Eck und geht live bestimmt richtig geil ab. “Like stars our eyes have seen” trällert verspielt aus den Boxen, mit einer tollen Gitarren und Drumarbeit. “The ghosts of home” ist der nächste Epic-Track mit über 10 Minuten auf dem Konto. Das sollt ursprünglich auch der Titel der Platte sein – es kam aber doch anders. Melodie und balladeske Töne entführen dich gleich auf einen anderen Planeten, um dich auch gleich nach kurzer Zeit wieder fett vertrackt aus allen Himmelsgeigenträumen zu zerren. Wie geil ist hier die Rhythmusarbeit bitte – meine Fresse.  Der Titeltrack beendet dieses Meisterwerk und erinnert zu Anfang an die großartigen OSI. Effekte und Samples eröffnen eine tolle Stimmung, ehe es in Akustikgitarren wechselt.  Nach kurzer Progmetaleinlage endet der Song wieder in der “OSI”-Stimmung und der Film ist leider vorbei.

WAS FÜR EIN ALBUM!  FATES WARNING setzen hier mal eben DAS Ausrufezeichen für alle Progheads! Die beste FATES WARNING-Platte seit Jahren!

FATES WARNING haben noch nie schlechte Alben gemacht, manche waren halt nur “sehr gut”. Dieses Album macht da weiter wo es beim letzten aufgehört hat – nur diesesmal klingt alles wie aus einem Guss. Sehr homogen und einfach perfekt. Alles andere als die Höchstwertung wäre eine Beleidigung. Pflichtkauf deluxe.

Live ist die Band ebenso ein Hochgenuss aller erster Kajüte – also Augen auf wenn die Tourdaten kommen und nichts wie hin da.

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www.fateswarning.com

 

Tracklist:

1. From The Rooftops
2. Seven Stars
3. SOS
4. The Light And Shade Of Things
5. White Flag
6. Like Stars Our Eyes Have Seen
7. The Ghosts Of Home
8. Theories Of Flight

 

 

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