Fat White Family – Songs For Our Mothers (Without Consent / [PIAS] Cooperative, 22.01.16)

Die Fat White Family schreibt „Songs For Our Mothers“… das klingt doch erstmal nach einem vernünftigen Plan, oder?!

Nach dem 2013er Debütalbum „Champagne Holocaust“ scheinen die weißgesichtigen Briten, die sich aktuell mit einem modischen Kurzhaarschnitt präsentieren, weiter ihr Unwesen und alles um sie herum mit ins Chaos treiben zu wollen… alleine die provokanten Pöbeleien gegen andere Musiker und die (definitiv nicht ernst gemeinte) Ankündigung des Sängers Lias, sich dem IS anschließen zu wollen, lassen einen so manches Mal aber doch schlucken!

Musikalisch klingt das was mich auf dem neuen Album erwartet recht, ich sag mal so, “interessant”…das trifft das Ganze vielleicht am besten!

Der Opener „Whites Boy On The Beach“ lädt zum Dranbleiben ein… und ich kann mir nicht helfen, der Song könnte gut aus der Feder von David Bowie oder Iggy Pop stammen.

„Satisfied“ driftet komplett ab und ich habe das Gefühl, jemand hat mir etwas in meinen Kaffee getan… Cheech & Chong würden sagen „das ist Drogenmusik Bruder“ – ich sehe gerade übrigens bunte Farben, oder so!
Aber auch die Beatles kommen nicht zu kurz, klingt doch „Love Is The Crack“ so, als hätten sie sich schon ordentlich an den Liverpooler Jungs gerieben… oder gemeinsam mit ihnen irgendwas eingeworfen und dazu „Lucy In The Sky With Diamonds“ gehört.

Irgendwo zwischen Rock, 70er-Punk und psychodelischen 60iger Einflüssen, mit einer guten Portion derbem Humor, der auch vor harten politischen Statements nicht Halt macht… das zeichnet die Fat White Family aus!

Das neue Album stiftet inhaltlich Unruhe, soviel ist klar… es provoziert und alleine die Titel sind zum Beispiel mit „Duce“ (musikalisch übrigens abgedreht wie die `Einstürzenden Neubauten´) oder „Goodbye Goebbels“ so gewählt, dass man gar nicht drum herum kommt sich die Songs genauer anzuhören!

Wird die Band in diversen Magazinen als musikalisch „krank“ oder „borderline“ bezeichnet, so kann ich das ganze dahingehend bestätigen, dass sich mich durchaus verwirrt zurück lassen und ich mir dringend mal wieder einen Termin bei meinem Therapeuten holen sollte.

Ob die Band zu abgedreht für andere Label ist, oder aber aus welchen Gründen auch immer… veröffentlicht wird das Album über das bandeigene Label „Without Consent“!

Empfehlen kann ich die Scheibe jedem, der psychisch gefestigt ist und/oder Leuten, die eh schon länger vermuten, selbst nicht immer Herr ihrer Sinne zu sein… ich meine das Dingen mit den Latten und dem Zaun, ihr wisst schon!

Ansonsten ist „Songs For Our Mothers“ schon anstrengend, um das mal klar festzuhalten!

Noch eine Notiz am Rande: Live sollen die Jungs es übrigens richtig krachen lassen… jegliche Arten von Körperflüssigkeiten werden bereitwillig und in großen Mengen unter das Volk gebracht!

 

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Tracklist:
1. Whites Boy On The Beach
2. Satisfied
3. Love Is The Crack
4. Duce
5. Lebensraum
6. Hits Hits Hits
7. Tinfoil Deathstar
8. When Shipman Decides
9. We Must Learn To Rise
10. Goodbye Goebbels

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3.4