Farmer Boys – Born Again! (Arising Empire, 02.11.2018)

Wenn ich über diese riesige Zeitspanne nachdenke und überlege, dass ich mit 20 zu “Here comes the Pain” von der “The World is Ours” abgegangen bin wie ein Zäpfchen und das mittlerweile 18 Jahre her ist, werde ich beim neuen Album der Farmer Boys schon ein wenig geknickt. Aber genauso gespannt ist man, schließlich war das damals eine Mischung aus Nu Metal, Alternative und ein bisschen stimmlicher 80er-Einschlag, der ziemlich einzigartig war.

Nach gefühlten Ewigkeiten sind jetzt Sänger Matthias Sayer und Co. wieder da und versuchen an den Sound von damals anzuknüpfen. Bis auf besagten Ohrwurm aus 2000 habe ich über die Jahre keine Farmer Boys mehr gehört und so stürze ich mich also wie auf ein Debut. Vielleicht auch ganz gut so.

Was sofort auffällt, sind die hymnisch angelegten Refrains, die von dicken Riffs begleitet werden und so neben all dem Pathos wie “You hold the stars in your hands” (aus Stars) trotz allem ordentlich Druck aufbauen und mit der Stimme von Sayer fühlt man sich gleich wieder in die alte Zeit versetzt. Groß!

 

 

Mit dem großartig eingesetzten Stilmix landen wir am Ende irgendwo beim Alternative Metal, der sich hier und da an klassischen Metalstrukturen bedient. Und das funktioniert in diesem Fall mehr als gut. Setzen wir bei “Revolt” wieder an, haben wir eine druckvolle Alternativenummer, die dich von Genre zu Genre schleudert, dabei aber die bandtypischen Elemente immer fest im Auge behält.

Nur ausgerechnet die Powerballaden “Isle of the Dead” und Titelsong “Born Again” kriegen mich als alten Freund der weichen Töne nicht. Da läuft mir persönlich der Pathos dann doch über den Tellerrand und wird zuviel. Ist aber auch gar nicht schlimm, weil nach “Born Again” sofort wieder mit “Tears of Joy” fette Gitarren einsetzen und ich zurück an Board bin.

Als Gesamtwerk packt mich “Born Again” auf jeden Fall und auch wenn ich in die Playlist neben den neuen Hits immer den einen oder anderen alten reinpacken würde, ist die Landung nach vielen Jahren tatsächlich fast eine Punktlandung. Für Freunde von dicken Gitarren, klassischen Elementen ohne Staub sollte das hier mindestens eine Reinhörempfehlung sein.

 

 

  1. Cosmos
  2. Faint Lines
  3. Fiery Skies
  4. You and me
  5. Isle of the Dead
  6. Tears of Joy
  7. Mountains
  8. Stars
  9. Oblivion
  10. In the Last Days
  11. Revolt
  12. Born Again
4.3