Photo-Credit: Dante Torrieri

Escuela Grind – Dreams On Algorithms (MNRK Heavy, 18.10.2024)

Aber hallo, Escuela Grind machen aber ordentlich Alarm! Fetter Grindcore-/Power-Violence-Stoff der Marke Brutal Truth, Pig Destroyer oder Extreme Noise Terror. Hier gehen Aggression und akustische Wucht vor ausgeklügeltem Songwriting und es werden für das ungeübte Ohr schon fast beliebig wilde Blast-Ausbrüche und derbe Grooves aufeinander geworfen, in der Hoffnung, dass was kleben bleibt. Nicht ungewöhnlich für dieses Genre, anstrengend ist das trotzdem.

Das Auffälligste und Besondere an Escuala Grind ist dabei, dass hier zwei Frauen mit am Werk sind. Eigentlich schade, dass man das heutzutage noch gesondert hervorhebt. Aber es ist dann doch das was als erstes bei dieser jungen Band ins Auge sticht. Und gerade Frontfrau Katerina Economou ist der absolute Pluspunkt der Band. Die exaltierte Dame spuckt und faucht, dass es geradezu beängstigend klingt. Intensiv sowieso. Daumen hoch!

Passend dazu dreht der Rest der Truppe Stück für Stück mehr an der Intensitätsschraube. Mal ‘ne Watsch’n von rechts, dann wieder von links. In Deckung zu gehen ist kaum möglich. In all dem Chaos weiß man manchmal gar nicht so wirklich wo das eine Stück aufhört und das andere anfängt. Aber das Ende das ist klar: und zwar dann wenn Escuela Grind in „Turbulence“ plötzlich mit glockenhellem Klargesang ums Eck kommen. Das verwirrt sogar noch ein bisschen mehr, funktioniert aber überraschenderweise.

Escuela Grind faszinieren auf eigene Art und Weise, weil sie ihre Sache sehr konsequent und selbstbewusst durchziehen. Gut sind die Songs deswegen zwar noch lange nicht. Aber wer zum Beispiel Spaß am Stück „Animus Multiform“ hat, welches wie ein Destillat des kompletten, halbstündigen Albums klingt, darf auch beim Rest vor Freude im Dreieck springen.

 

Trackliste:
1. DOA
2. Always Watching You
3. Constant Passenger
4. Moral Injury
5. Concept of God
6. Animus Multiform
7. Scorpion
8. Planned Obsolescence
9. Toothless
10. Turbulence

 

 

Photo-Credit: Dante Torrieri

 

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