Der junge Schwede Erik Kinga (*1991) ist Komponist und Produzent und arbeitet zuvorderst mit elektronischen Klangerzeugern. Für sein Debüt namens „Elusive Shimmer“, welches der erste Teil einer Trilogie auf dem Label Thanatosis sein soll, wählte er als Hauptgerät den Buchla 200 Synthesizer. Vor seinem Solodebüt hat er bereits in verschiedenen Bands musiziert, so z.B. Simian Ghost, Light Vibes und Horse Show.
Das Album eröffnet mit dem recht experimentellen Titelstück, das schwebende Sounds mit abstrakten Klangmustern verbindet, die langsam in das Album einführen. Danach kommt das melancholische, aber hochmelodische „Iridescence“, das dem modularen Buchla 200 dann den nötigen Raum gibt. Die schwellenden orgelähnlichen Klänge durchziehen den Raum mit einer Melodienabfolge, die angenehm an Tangerine Dream oder auch Klaus Schulze erinnern.
In „Luminious Rays“ überwiegen dann wieder diese ambienten, schwebenden Sounds. Anstatt einer fließenden Melodie bilden unterschiedliche, eher in den Hintergrund gemischte elektronische Sounds das Klangbild zu den auf- und abebbenden, hohen elektronischen Drones. Es entsteht daraus eine mystisch-melancholische Atmosphäre, die auch im folgenden „Point of Convergence“ zunächst übernommen wird. Dunkel schwillt die Elektronik vor kreisenden Sounds langsam an. Man wartet bei den stets anschwellenden und dann wieder verflachenden dunklen Sounds stets, dass endlich etwas herausbricht. Aber die faszinierenden Klänge arbeiten diese dunkle Atmosphäre langsam und perfekt einfach über sieben Minuten aus und lassen den Hörer dahindriften. Auch „Parallax” startet mit einem helleren, aber ähnlichen Szenario. Hier arbeitet sich dann aber bald eine perlende, hymnische Melodie zu den teilweise durchaus kontemporären, elektronischen Klängen. So entsteht ein sehr mystisches Bild.
Auch die letzten drei Tracks arbeiten mit ähnlichen Mustern, insgesamt gelingt es Klinga ein sehr stimmiges, überwiegend ambient-experimentelles Elektroalbum mit einigen melodischen Durchbrüchen zu schaffen. Der spacige, mich wie bereits erwähnt durchaus an die Meister der elektronischen Musik erinnernden Sound, ist klanglich perfekt ausgearbeitet und hüllt den Hörer förmlich ein. Da das Album in sich stimmig ist und einen schönen Spannungsbogen, trotz aller Dunkelheit und ambienten Langsamkeit aufbaut, ist das Ganze sehr unterhaltsam oder ggf. enorm entspannend.
- Elusive Shimmer
- Iridescence
- Luminious Rays
- Point of Convergence
- Parallax
- Rarefaction
- Ascension
- Dawn Chorus
https://erikklinga.bandcamp.com/album/elusive-shimmer