Ihr zwanzigjähriges Bestehen feiern die Nordrhein-Westfalen Eradicator mit ihrem neuen, sechsten Album „The Paradox“. Und damit gibt es abermals eine satte Ladung altmodischen Thrash Metal. Mit Hang zum US-Sound klingt man am Ende trotzdem wie eine gesunde Mischung als alten Kreator und Slayer. Und das zudem modern von Sebastian „Seeb“ Levermann (u.a. Brainstorm, Orden Ogan, Asphyx) produziert.
Zuerst geht es mit „Beyond The Shadow’s Void“ nach einem stimmungsvollen Intro fast gemächlich schleifend los. Aber recht bald gibt man sich schön kernig und überraschend eingängig. Das war aber nur ein laues Lüftchen bevor man mit „Drown In Chaos“ effektiv die grobe Keule schwingt – schön aggressiv und deftig nach vorne. Das ist genau das Metier, in dem sich das Quartett hörbar am wohlsten fühlen. Denn mit weiteren Dampframmen wie „Perpetual Sacrifice“ dem Titeltrack oder „When The Shooting Begins“ hat man genauso starke Titel am Bord.
Und obwohl man eine doch recht geradlinige Schiene fährt, sorgen Eradicator in ihrem engen Rahmen hin und wieder für etwas Abwechslung. Mit einer Art Prügel-Powerballade hätte man wohl kaum gerechnet und so ist das verspielte und zu keiner Sekunde ausgewhimpte „The Eleventh Hour (Ramble On)“ genau das, was dieses Album braucht. Eine kurze Pause zum Verschnaufen und darin versinken. Schließlich gibt es davor und danach genug Klatschen, die mal mehr („Hell Smiles Back“), mal weniger eingängig („Fake Dealer“) übers Ziel schießen, aber stets launig bleiben.
Am Ende ist „The Paradox“ ein ziemlich unterhaltsames Thrash-Metal-Scheibchen geworden. In diesem Genre hat Deutschland durchaus eine reichhaltige Geschichte. Eradicator setzen diese mit ihren eigenen Mitteln fort, auch wenn man wenig Neues hinzuaddiert.
Trackliste:
1. Beyond The Shadow’s Void
2. Drown In Chaos
3. When The Shooting Begins
4. Kill Cloud
5. The Paradox
6. Hell Smiles Back
7. The Eleventh Hour (Ramble On)
8. Perpetual Sacrifice
9. Fake Dealer
10. Debris Of Demise