Epitaph – Fire From The Soul (MIG, 18.03.2016)

Epitaph sind eine der ganz alten, deutschen Rocklegenden, die es allerdings nicht wirklich zu großem Ruhm brachte. Ihre Hochzeit war definitiv in den 70er, während es in den 80ern und 90ern ziemlich still um die Gruppe war. Doch Anfang des neuen Jahrtausends meldete man sich in der Szene zurück.

Die seitdem veröffentlichten Alben wurden von der Kritik immer recht wohlwollend aufgenommen, was mit „Fire From The Soul“ ähnlich sein dürfte. Denn das alte Schlachtross hat tatsächlich eine ziemlich angenehme Scheibe vorgelegt. Die in Ehre ergrauten Herren haben es also immer noch drauf gute Songs zu schreiben!

Musikalisch ist das natürlich alles ein alter Hut. Wer allerdings ein Herz für traditionelle Sounds zwischen Hardrock und AOR mit knackigen Gitarrenriffs und singenden Doppel-Leads, großen Melodiebögen mit feinen Harmoniegesängen und positiver Ausstrahlung hat, sollte ein Ohr riskieren. Fast jeder Song der Platte ist ein Treffer, selbst wenn es zwischendurch etwas zu fluffig wird („Any Day“). Dafür halten Epitaph immer wieder ein paar nette Elemente und Überraschungen bereit. Hier ein wenig Geige, da angenehmer weiblicher Background-Gesang, dann wieder ein Ladung Folk oder schon proggige Arrangements – hier ist man zweifelsohne mit Liebe zum Detail am Werk.

Anspieltipps zum Reinhören: der anschiebende Opener „Nightmare“, der Stadionrock von „Love Child“, der aufwühlende Riffrocker „Man Without A Face“ oder das hymnische „Spark To Start A Fire“. Wenn einem das zusagt, gefällt einem auch der Rest.

Gelungenes Album mit zeitlosem Rocksound!

Epitaph - Fire From The Souli

Trackliste:
1. Nightmare
2. The Way It Used To Be
3. Fighting In The Street
4. No One Can Save Me
5. Any Day
6. Man Without A Face
7. Fire From The Soul
8. Spark To Start A Fire
9. Love Child
10. Sooner Or Later
11. Rondo Alla Turca
12. One Of These Days

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