Ach herrlich, das Hamburger Quartett Entropy verbreitet eine angenehme Nostalgie, der man sich als Kind der 90er nicht so leicht entziehen kann. Früher hätte man die Band ohne mit der Wimper zu zucken ins hippe Alternative-Lager gepackt, wo man sich zwischen Grunge-Bands, Post-Hardcore- und Indie-Truppen wiedergefunden hätte. Und das hätte auch gepasst!
Auf Entropys zweiten Album „Dharmakāya“ wimmelt es von Helmet-artigen Gitarren-Attacken, aber auch lockeren Grooves, Melodien zwischen Indie und Shoegaze, gespielt mit einer unangenehmen Unaufdringlichkeit, die anfangs vielleicht dafür sorgt, dass das Ganze ein einem vorbeirauschen mag. Aber hört man dann genauer hin, kann man sich diesem Charme gar nicht so leicht entziehen.
Entropy schaffen es dabei mühelos nachdenkliche Töne und Energie in Einklang zu bringen, was zu Songs wie dem melancholisch angehauchten „Pyrotheology“, „Papered Over Some“ oder dem geschmeidigen Power-Track „Pleroma“ führt. Bei Nummern wie „Gap-Toothed“ und „Kenoma“ geht klanglich sie Sonne auf. Überhaupt ist die Atmosphäre der Platte energiegeladen hoffnungsvoll, auch wenn einmal düstere Dinge wie psychische Gesundheit behandelt werden oder man in spirituelle Themen abtaucht.
Am Ende ist der Band „Dharmakāya“ eine durchgehend recht angenehme Veranstaltung geworden, die hoffentlich nicht nur die im ersten Absatz erwähnten Nostalgiker erfreuen kann. Denn Entropy klingen trotzdem irgendwie zeitlos und haben einiges zu bieten.
Trackliste:
1. Dharmakāya
2. Americans Will Save You (In the End)
3. Don’t Deny Me
4. Pyrotheology
5. King of Rain
6. Gap-Toothed
7. Papered Over Some
8. Olympian
9. Kenoma
10. Pleroma
11. Well/Sad