Enablers – Some Gift (Wrong Speed Records)

Die Enablers sind keine normale Rockband. Es ist eher die Frage, ob sie überhaupt eine Rockband sind. Denn sie sind ein sehr spezielles Erlebnis. Eines das vor bereits 20 Jahren seinen Lauf nahm und welches, das diese Tage sein siebtes Album namens „Some Gift“ unter die Leute bringt.

Im Mittelpunkt der Enablers steht Dichter Pete Simonelli, der voller Inbrunst und Gefühl seine teils recht abseitigen Gedichte vorträgt. Joe Goldring (Gitarre, Bass), Sam Ospovat (Schlageug, Elektronik, Piano, Timpani) und Kevin R Thomson (Gitarre, Lap Steel) weben einen dazu passenden Klangteppich. Das besondere der Enablers ist, dass dabei nicht nur eine belanglose, sich im Hintergrund abspielende, ambiente Kulisse entsteht. Die Musiker gehen dabei wie eine richtige Rockband vor, schaffen für sich allein schon spannende Instrumentalstücke zwischen Post und Indie Rock, welche sogar ohne die Lyrik Simonellis funktionieren könnte.

Hier sind wahre Könner am Werk, welche ihre Fähigkeiten über Jahrzehnte im nordamerikanischen Underground geschult haben. Das kann dann mal schön ungehobelt und direkt klingen, wie im etwas chaotisch wirkenden „Monkey To Man“. Oder verhalten und bluesig im Ton wie bei „Beam“. Oder weite ausgelegt wie im über neunminütigen, intensiven „Willard to Kurtz“. Plötzlich auftauchende Dynamikwechsel sollten einen auch nicht überraschen. Ganz wie es die vorgetragenen Worte gerade verlangen.

Die Enablers machen keine Easy Listening fürs Nebenbeihören. Die Enablers machen Musik zum aufmerksamen Konsum. Töne und Worte, in die man sich ganz bewusst stürzen kann und muss und die einen mit einem besonderen Hörerlebnis belohnen.

 

Trackliste:
1. Phone Blows Up
2. Beam
3. The Stink of Purity
4. Suburban Death March
5. And Other Oddities of the Brain
6. Monkey to Man
7. The Scythe
8. Willard to Kurtz
9. Year of the Dog

 

Photo-Credit: Lenny Gonzalez

 

3.8