Elizabeth The Last – Elizabeth The Last (DIY, 24.08.2018)

Es gibt Zeiten, da hat man einfach keinen Bock darauf angeschrien zu werden, wenn man zu Hause eine Platte auflegt. Und da kommt das Trio Elizabeth The Last gerade recht!

Die drei Herren kommen aus Dortmund, Köln und Hannover und spielen komplett instrumentale Mucke irgendwo im Spannungsfeld zwischen Prog- und Postrock. Ihre Stücke gestalten Sie dabei gerne ziemlich ausufernd und man braucht sich nicht wundern, dass man zwei komplette Vinylseiten mit nur fünf Stücken voll bekommt.

Aber trotz der weit ausgelegten Klangteppiche wird es nicht überbordend komplex oder verfrickelt. Die jeweilige Atmosphäre steht im Vordergrund, nicht eine (wie auch immer) geartete, instrumentale Selbstbeweihräucherung. Das vereint Elizabeth The Last mit Kapellen wie Pelican oder Mono, auch wenn man durchaus sein eigenes Süppchen kocht.

Zum üblichen Gitarre-/Bass-/Schlagzeug-Instrumentarium gesellen sich auch immer wieder kleine Farbtupfer von verschiedenen Tasteninstrumenten, Saxophon, Trompete und (ja, dann doch wieder!) auch etwas lautmalerischem Gesang, den man zuerst als solcher gar nicht wahrnimmt. Die Band spielt recht effektvoll auf der Stimmungsklaviatur und lässt ihre Stücke angenehm auf- und abschwellen. Gerade bei „Centralia“ und „Comparison Of Faces“ funktioniert das ziemlich gut. Andere Nummern wirken an mancher Stelle etwas brüchiger zusammen gestellt, können auf der anderen Seite immer wieder überraschen. Gerade „New Future“, bei dem Pink Floyd auf Jazz-Rock zu treffen scheint, ist wirklich interessant.

Kein perfektes Album, aber eines das Freunde des instrumentalen Rocks bzw. Metals mit seiner Unverkrampftheit Freude bereiten kann.

 

Trackliste:
1. Centralia
2. Comparison Of Faces
3. Parallel Timeline
4. New Future
5. Your Longing For Recognition

3.8