Einar Solberg – 16 (InsideOut, 02.06.2023)

Einar Solberg ist hauptberuflich der Sänger der Progressive-Metal-Band Leprous. Mit dem letzten Leprous-Album habe ich doch deutlich gefremdelt, war mir dieses doch viel zu verkopft und träge. Nun schreibt Solberg eben auch viel des Leprous-Materials und von daher war ich schon gespannt wie er sich auf seinem ersten Soloalbum darstellt.

Da seine Stimme schon prägnant ist, denkt man beim Anhören von „16“ oft an seine Hauptband, allerdings sucht man hier progressive und harte Töne meistens vergeblich. Solberg wollte ein Album schreiben, auf dem er jeden Song zusammen mit einem anderen Musiker komponiert. Das ist nicht aufgegangen. So gibt es auf „16“ drei Solberg-Solosongs und eben acht Songs welche in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kollegen entstanden sind.

So ist zum Beispiel „Splitting The Soul“ eine Kooperation mit Ihsan (Emperor). Der Song startet sanft und elektronisch und kommt fast komplett zum Erliegen, bevor dann plötzlich ein kleines hartes metallisches Inferno losbricht. Überraschend und aufwühlend. „Home“ (zusammen mit Ben Levin von Bent Knee) überrascht mit schiefen Takten und Rap-Gesang. Diese beiden Songs sind dann auch meine Highlights, denn hier wagt sich Solberg mal etwas von seinen Ursprüngen weg. Die anderen Songs erinnern leider viel zu oft an das letzte Leprous-Album, mit dem ich, wie erwähnt, noch immer nicht warmgeworden bin!

Schade, hier wäre mehr drin gewesen. Vielleicht hat Solberg ein wenig der Mut zu mehr Anti-Leprous gefehlt!

 

1.16 (feat. Raphael Weinroth-Browne)
2. Remember Me
3. A Beautiful Life
4. Where All The Twigs Broke (feat. Star Of Ash)
5. Metacognitive (feat. Raphael Weinroth-Browne)
6. Home (feat. Ben Levin)
7. Blue Light (feat. Asger Mygind)
8. Grotto (feat. Magnus Børmark)
9. Splitting The Soul (feat. Ihsahn)
10. Over The Top
11. The Glass Is Empty (feat. Tóti Guðnason)

Einar Solberg @ facebook

Foto: Elena Shinida

3.6