Und weiter geht es mit den Wiederveröffentlichungen in Sachen Edge Of Sanity. Nach der Demo-Compilation „Elegy: Chapter I“ und dem zwiespältigen „Infernal“ ist jetzt dessen Vorgänger „Crimson“ aus dem Jahr 1996 dran. Und das ist bekanntlich ein echtes Highlight in der Diskografie der Schweden.
Auf „Crimson“ setzte sich Dan Swanö mit seiner künstlerischen Vision vollends durch und band seine Progressive-Einflüsse so stark ein wie nie zuvor ein. Das Album besteht aus nur einem einzigen Stück mit einer durchgehenden Geschichte in 40 Minuten Länge. Eine Art kleine Symphonie, die ein großes Spektrum an Metalspielarten abdeckt. Vom bekannten melodischen Death Metal, über schwarzmetallische Raserei und doomige Schwere. Dazu viel melodische Dramatik und progressive Wendungen – inklusive Flamenco-Gitarren und Gothic-Touch, Klargesang und Growls.
Hier passiert unheimlich viel, was man beim ersten Hören gar nicht so leicht erfassen kann, auch wenn die einzelnen Teile an sich doch überraschend zugänglich sind. Zusammengehalten wird das Ganze von wiederkehrenden Riffs und Melodien.
„Crimson“ ist äußerst ambitioniert und so etwas hatte man zu der Zeit wohl noch nicht gehört. Mit ihren beiden Vorgängern machen Edge Of Sanity bereits einige Schlenker aus dem melodischen Death Metal hinaus, doch das hier ging noch viel weiter. Kein Wunder, dass die Band sich im Folgenden in zwei Lager spaltete.
„Crimson“ entwickelte sich langsam zum Klassiker und war in physischer Version lange vergriffen, so dass dieses Wiederveröffentlichung auf jeden Fall sind macht. Neben einem Remaster liegt der CD auch eine Remix-Version bei, die sich wirklich lohnt und „Crimson“ in neuem Glanz erstrahlen lässt, ohne den Charme des Originals zu verlieren. Hier hat jemand definitiv gut Arbeit geleistet.
Eine tolle Möglichkeit einen Metal-Klassiker neu zu entdecken!
