Eamonn McCormack – Storyteller (BEM/SAOL, 03.04.2020)

Eamonn McCormack ist ein in Dublin geborener Gitarrist, Sänger und Songwriter. Knapp zwei Jahrzehnte war er einmal unter dem Pseudonym Samuel Eddy unterwegs und feierte partielle Erfolge. Doch diese Phase ist lange vorbei und er wieder unter seinem eigentlichen Namen unterwegs. Eine Handvoll Alben gehen bereits auf sein Konto. „Storyteller“ ist sein neuestes.

Und als ebensolcher – ein Geschichtenerzähler – ist er hier unterwegs. Musikalisch zwischen Classic und Blues Rock angesiedelt, erzählt er seine Storys. Und da er Ire ist, braucht man sich nicht wundern, dass er gleich mit „The Great Famine“ ein oft besungenes Nationaldrama verarbeitet. Der erste und gleich spannendste Titel. Bildhaft im Sound und voller Atmosphäre.

Leider ist der Rest nicht so packend inszeniert und Eamonn McCormacks recht erwachsene Songs wirken etwas von der Stange, wenn auch spielerisch hervorragend interpretiert. Sein Gesang gibt sich dabei leidenschaftlich, aber leider nicht besonders ausdrucksstark, um den Stücken das letzte Quäntchen an Begeisterung einzuimpfen.

Da zieht man unweigerlich den Vergleich zu Gary Moore, welcher zum Beispiel in der Nummer „Every Not That I Play“ durchschimmert. Wo anders orientiert man sich an dem Shuffle-Sound von ZZ Top („Cold Cold Heart“). Und irgendwie zwischen lässig groovenden Rocksongs und bluesigen Balladen schwenkt das Stimmungspendel hin und her. Wobei das Ganze erfrischender wird, wenn Mr. McCormack es mit seiner dreiköpfigen Begleitband rockiger im Grundton laufen lässt („With No Way Out“). Gelungen sind auch die ausgelassenen Bluesrocker „Cowboy Blues“ und „South Dakota Bound“ oder das melodisch balladeske „In A Dream“.

Nicht groß, phasenweise aber angenehm.

 

Trackliste:
1. The Great Famine
2. Gypsy Women
3. Help Me Understand
4. The One On
5. Cowboy Blues
6. In A Dream
7. Every Note That I Play
8. With No Way Out
9. Cold Cold Heart
10. South Dakota Bound
11. Make My Move

3.5