Dropkick Murphys

Dropkick Murphys – 11 Short Stories Of Pain & Glory (Born & Bred/PIAS, 06.01.2017)

Seit über zwanzig Jahren treiben die Dropkick Murphys aus Boston nun ihr Unwesen und füllen mit ihrer Mischung aus Irish Folk & Punkrock regelmäßig die Konzerthallen auf der ganzen Welt.

Nachdem die Veröffentlichung des letzten Studioalbums  „Signed And Sealed In Blood“ bereits vier Jahre her ist haben sie nun ab Freitag ihr neues  Album „11 Short Stories Of Pain & Glory“ mit im Gepäck und wir durften vorab schon das eine oder andere Ohre darauf werfen, bevor die Jungs dann in zwei Wochen mit selbigem auf ausgedehnte Tour gehen werden.

Nach dem ersten Durchlauf kann, darf und muss ich euch leider sagen, “früher war mehr Lametta“!

Mag es daran liegen, dass sich die Herren mittlerweile in einem etwas gesetzteren Alter befinden, oder an der Tatsache, dass die Dropkick Murphys nun bereits ihr neuntes – nimmt man die Split-CD mit den Jungs von The Business dazu, sogar das zehnte reguläre Studioalbum produziert haben und somit das Rad eh nicht mehr neu erfinden können.

Nicht das man mich falsch versteht, „11 Short Stories Of Pain & Glory“ hat erstens natürlich seine Berechtigung und zweitens durchaus das eine oder andere Glanzlicht… nach dem Opener „The Lonesome Boatman“, welches als instrumentale Stadionhymne mit typischem Murphys-Mitsing-Gegröle aufwartet, geben die „Rebels With A Cause“ schon ordentlich Gas, bevor „Blood“ leider selbiges wieder heraus nimmt!

Auch wenn Sänger Al Barr, Gitarrist Tim Brennan, Bassmann Ken Casey, der Multi-Saiten-Mann Jeff DaRosa, Drummer Matt Kelly und James Lynch an der Gitarre sich dieses Mal extra fern ihrer Heimat Boston in die Sonic Ranch Studios in El Paso, Texas begeben haben… der typische Dropkick Murphys Sound ist in jeder Sekunden zu hören und den erzählten bzw. besungenen Geschichten aus der Kindheit und dem Leben der Band hat auch der heiße Wüstensand nichts anhaben können!

Wer sich noch an seine Jugend und die “Sandlot”s erinnert wird bei der nächsten Nummer genauso gut aufgehoben sein wie der „First Class Loser“, der trotz aller Privilegien immer noch nur vermeintlicher Gewinner zweiter Klasse bzw. doch Letzter zu sein scheint… weniger ist halt doch manchmal mehr!

Das darauf folgende „Paying My Way“ plänkelt dann so daher und wird von dem temperamentvolleren „I Had A Hat“ abgelöst, bevor „Kicked To The Curb“ mich endlich wieder dahin bringt, wo ich eigentlich die ganze Zeit schon hin wollte… zum ehrlichen rotzige Punkrock-Sound vergangener Zeiten – so habe ich die Jungs noch vom 2006er Hurricane-Festival in Erinnerung… geht doch!

Hatte ich vorher gedacht, dass die Bostoner spätestens mit „You’ll Never Walk Alone“ dann doch noch einige Punkte bei mir gut machen würden, so habe ich mich ausgerechnet hier leider komplett getäuscht… die Nummer ist mir eindeutig zu durcheinander und unstrukturiert rüber gekommen – schade, das habe ich schon viel besser gehört!

„4-15-13“ kickt mich auch nicht wirklich, irgendwie Country… irgendwie nicht meins! Aber „We`ll Meet Again“ besänftigt mich dann zum Abschluss noch ein wenig – klingt es doch so, als hätten sich die Bostoner mit den Herren von Madness auf ein genüsslich entspanntes musikalisches „Stelldichein“ getroffen… Entschuldigung, aber wenn`s nun mal so klingt!

Ich denke niemand wird mir böse sein, wenn ich sage, dass den Dropkick Murphys mit „11 Short Stories Of Pain & Glory“ erneut ein solides und ehrliches, aber eben kein Überflieger-Album – wie zu früheren Zeiten – gelungen ist.

 

Dropkick Murphys – 11 Short Stories Of Pain & Glory

Titel:
1. The Lonesome Boatman
2. Rebels With A Cause
3. Blood
4. Sandlot
5. First Class Loser
6. Paying My Way
7. I Had A Hat
8. Kicked To The Curb
9. You’ll Never Walk Alone
10. 4-15-13
11. We’ll Meet Again

Fans werden hier zugreifen, das ist sowieso klar! Dem Rest rate ich, sich live von den neuen Nummern zu überzeugen und danach vielleicht doch noch einen Abstecher zum Plattendealer des Vertrauens zu machen… hier bitte sehr, die Termine für euch:

21.01.2017 München – Zenith
23.01.2017 Berlin – Max-Schmeling-Halle
24.01.2017 Leipzig – Haus Auensee
30.01.2017 Hamburg – Sporthalle
01.02.2017 Hannover – Swiss Life Hall
02.02.2017 Lingen – Emsland Arena
03.02.2017 Düsseldorf – Mitsubishi Electric Halle
05.02.2017 Offenbach – Stadthalle

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3.9