Doomocracy – Unorthodox (No Remorse Records, 11.11.2022)

Wenn’s mal wieder länger dauert… Erschienen ist „Unorthodox“ nämlich vor einer ganzen Weile. Aber irgendwie passend für ein Doom-Album. In der Musikrichtung dauert es nicht selten auch etwas länger.

Aber halt, so eine richtige Doom-Band sind Doomocracy, trotz ihres deutlichen Namens, eigentlich gar nicht. Es steht zwar ganz klar die epische Herangehensweise in Sinne von Solitude Aeturnus und Candlemass im Raum. Doch die Griechen mögen es durchaus etwas unorthodoxer (sorry, der musste natürlich bei dem Albumtitel sein!). Das Songwriting atmet einen starken progressiven Geist. Wenn bei „Eternally Lost“ mal kurz eine Querflöte einsteigt, ruft das gleich unweigerlich Gedanken an Psychotic Waltz hervor.

Doomocracy lassen ihre Stücke umherschweifen, gehen nicht immer den geradesten Weg, selbst wenn man mit „Prelude To The Apocalypse“ auch mal einen straighten Stampfer an Bord hat. Und selbst hier kann man die Finger nicht von der großen, theatralischen Keule lassen, welche gerade Sänger Michael Stavrakakis gerne mit voller Inbrunst umherschleudert. Das mögen manche überzeichnet finden. Zur Musik des Quintetts und der erwünschten Wirkung passt seine Intonation dann doch bestens.

Zudem ist „Unorthodox“, das dritte Werk der Band ein Konzeptalbum über „vergessene Tage und verlorene Menschen“, so dass es wie aus einem Guss daherkommt und die einzelnen Songs immer wieder von kleinen Zwischenspielen begleitet werden.

Insgesamt vielleicht keine ganz einfache Kost. Aber allemal etwas, in das man versinken kann, sofern man dazu bereit ist.

 

Trackliste:
1. Aeons of Winter
2. Eternally Lost
3. Prelude to the Apocalypse
4. The Hidden Gospel
5. The Spiritualist
6. Novum Dogma
7. Death: A State of Mind
8. Our Will Be Done
9. October 14th 1582
10. Unorthodox
11. Catharsis

 

 

Photo-Credit: Panagiotis Douros / Depictions

 

3.8