Nein, bei Distant Thunder handelt es sich nicht um eine von mehreren Bands gleichen Namens aus den USA, u.a. der ehemaligen Spielweise von Helstar-Sänger James Rivera. Distant Thunder sind eine deutsche Kopfgeburt. Zuerst spielte Schlagzeuger Stefan „Husky“ Hüskens (Asphyx, ex-Desaster, ex-Sodom) mit dem Gedanken eine Thrash-Band zu gründen. Sein Bass-Kumpel Patrick Schmid (ex-Crematory, ex-Apophis) war gleicht mit an Bord und die beiden konnten Gitarrist Holger Ziegler (Roxxcalibur, Abandoned) und den Knife-Brüllwürfel Benni Bronson für die Idee begeistern.
Und das Eisen wird heiß geschmiedet. Erst Anfang Juni hat man fünf Songs eingezimmert, welche man in Kürze als Tape auf die Welt loslassen möchte. Später soll es dieses „Demo 1“ auch über High Roller Records als CD und LP geben. Sogar ein volles Debütalbum ist mit dem neuen Geschäftspartner im Gespräch. Aber hören wir doch mal rein:
Geboten wird tatsächlich ziemlich ungehobelter und geradliniger Thrash Metal. Als grobe Richtschnur hat man sich die Kanadier Razor gegriffen und dementsprechend braucht man auch kein wilden Drehungen und Wendungen erwarten, sondern Metal einfach mit voller Wucht auf die Mütze. Was Holger (Musik) und Benni (Texte) hier erdacht haben, geht dann auch eher in den Nacken, als ins Gehirn. Fünf veritable Abrissbirnen mit ziemlich Dampf im Kessel. Stoff dem man anhört, dass die vier Musiker ziemlich Bock darauf haben. Mucke ohne große Melodien, aber scharfen Riffs und einer kräftig bollernden Rhythmusgruppe. Benni keift dabei nicht so sehr wie bei seiner Hauptband Knife, klingt aber doch ziemlich giftig für einen Thrasher.
Gefühlt wird die Band Stück für Stück flotter, bis man mit dem erbarmungslosen Hit-Feuerwerk „Claustrophobic“ den Sack zumacht. Bis dahin hat man auch das ruppige „Distant Thunder“, den straigthen Midtempo-Stampfer „Revaged“ und das eingängige „Abdcution“ gehört. Und ein Stück bringt den Sound der Band aufgrund seines Titels gut auf den Punkt: „Jackhammer Philosophy“. Weniger chirurgische Präzision, mehr Presslufthammer, ist die Devise.
Für ein erstes Warmlaufen ist das „Demo 1“ doch mal ziemlich ordentlich. Wir sind gespannt auf mehr!
Trackliste:
1. Abduction
2. Revaged
3. Jackhammer Philosophy
4. A Distant Thunder
5. Claustrophobic