Dispatch – Location 13 (Bomber Records, 16.11.2018)

So verschieden die Menschen auf der Welt und so wunderbar diese Vielfältigkeit ist, so ist auch diese Band aus Boston und das was sie auf ihren Alben zaubert. Ein Album zur richtigen Zeit und zum richtigen Thema. Die Polizeigewalt in amerikanischen Städten, rassistisch motivierte Gewalt von Leuten die ein Querschnitt der Gesellschaft sind, aber mit außergewöhnlichen Rechten ausgestattet sind, beschäftigen nicht nur die offene amerikanische Gesellschaft.

Mit Stilmitteln aus allen Schubladen bilden die Herrschaften von Dispatch eine Rockband. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei sind es vor allem die treibenden Songs und die folkigen Balladen, die es mir angetan haben. Da wird in der ersten Single “Letter to Lady J” erst großartig gefühlvoll angefangen um dann in der Mitte in einen melodischen Folksong zu wechseln und selbst mit dieser zerbrechlich wirkenden und mitschwingenden Melancholie kraftvoll das Anliegen dieser Platte auszudrücken.

 

 

Insgesamt steht auf “Location 13” der folkige Part klar weit vorne, auch wenn die Dudes hier durchaus Dreads unter ihrem Cowboyhut tragen könnten. Hier und da haben wir auch ein wenig Pop, da wieder mehr Fuß auf dem Rockgaspedal und am Ende bleibt einfach das gute Gefühl eine verdammt erfahrene und gut gelaunte Rockband zu hören, die trotz aller Scheiße auf der Welt nicht durchdreht, sondern den Zeigefinger mit Bedacht und der nötigen Gelassenheit auspackt.

Für Freunde von abwechslungsreichen Alben und guter Rockmusik auf jeden Fall wieder eine Empfehlung und ein Reinhören lohnt sich sehr.

 

 

  1. Cross the World
  2. Daft Alchemist
  3. London Daughters
  4. So Good
  5. Black Land Prarie
  6. Came for the fire
  7. Letter to Lady J
  8. Don Juan Tango
  9. Follow I The River
  10. Prisoner’s Visitor
  11. Born and Razed
  12. One World of a Lie

 

3.8