„PowerNerd“ soll nicht nur einfach ein neues Album von Devin Townsend sein. Es ist quasi der Auftakt zu einer Trilogie, welche mit dem Orchesterprojekt „The Moth“ fortgesetzt und letztendlich mit „Axolotl“, einem Werk voller „alien weirdness“, ihr Ende finden wird. Parallelen zu seinem Devin Townsend Project, mit dem er sich nach eine notwendigen Kreativpause im Jahr 2009 geläutert zurückmeldete, scheinen durchaus vorhanden zu sein.
Aber beschäftigen wir uns erstmal mit dem Auftakt, einem Stück Musik über den Musiker selbst: dem „PowerNerd“. In Sachen Feeling greift er damit den hellen Faden des Vorgängers „Lightwork“ auf, katapultiert das Album mit dem fast schon punkig angetriebenen Titeltrack aber in ganz andere Energiesphären, die er mit dem hymnischen „Falling Apart“ richtig explodieren lässt. Starker Start.
Im Folgenden sucht Devin Townsend immer wieder den Ausgleich zwischen seinem bombastischen Cybermetal in Form von „Knuckledragger“ und fast schon poppigen Ausflügen wie „Glacier“ oder dem von U2-mäigen Gitarren eingeleiteten „Ubelia“, was unweigerlich an „Addicted“ von vor 15 Jahren denken lässt. „PowerNerd“ klingt aber ausgeglichener und nicht so aufgedreht und hat auch klanglich deutlich die Nase vorn. Für Townsend-Verhältnisse klingt es teilweise schon fast natürlich abgemischt.
Mit dem geradlinig und massig antreibenden sowie von einem riesigen Refrain emporgehobenen „Goodbye“ scheint das Album zu enden. Doch mit „Ruby Quaker“ gibt es noch eine Art Bonus. Eine Country-mäßigen Meditation über Kaffee. Typischer Townsend-Humor mit dem der Kandier den Hörer aus dem Album verabschiedet und letztendlich mit einem Lächeln in die graue Wirklichkeit entlässt.
Danach ist man erst einmal gespannt, wie es weitergeht. Aber dieser Anfang hat schon mal ordentlich Freude bereitet und er begeistert ein Stück mehr als mit den Taten der letzten Jahre, auch wenn die auch stets absolut ihren Reiz hatten!
Trackliste:
1. PowerNerd
2. Falling Apart
3. Knuckledragger
4. Gratitude
5. Dreams of Light
6. Ubelia
7. Jainism
8. Younger Lover
9. Glacier
10. Goodbye
11. Ruby Quaker
Photo-Credit: Tanya Ghosh