Devin Townsend – Devolution Series #1: Acoustically Inclined, Live in Leeds (InsideOut Music, 19.03.2021)

Im letzten Jahr war Devin Townsend sehr umtriebig und ganz vorne mit dabei, als die Pandemie ins Rollen kam und Musiker nach Ersatzmöglichkeiten für ausgefallene Konzerte suchten. Mehrere Quarantäne-Shows und die Veröffentlichung von Gitarrenimprovisationen waren das Resultat. Teile der Erlöse daraus spendete der Kanadier auch.

Als Überbrückung zu seinen nächsten großen Projekten wird jetzt die „Devolution Series“ ins Leben gerufen. Eine lose Reihe von Merkwürdigkeiten und interessantem Material, welche im größeren Rahmen präsentiert werden soll. Unter anderem Songs aus der Quarantäne-Zeit und Livematerial der zurückliegenden Jahre.

Den Anfang macht die Akustikshow „Live in Leeds“. Fans kennen das Material vielleicht schon. Denn es war als DVD bereits Teil der „Ultimate Edition“ des letzten Studioalbums „Empath“. Aber schön, dass man nun auch in den Genuss des Ganzen kommt, auch ohne sich die erst später nachgeschobene Version der Platte kaufen zu müssen. Denn der einstündige Auftritt weiß wirklich zu gefallen!

Zur Akustikgitarre hat der für seinen Soundoverkill bekannte Musiker live immer wieder gerne mal gegriffen, was einen ganz anderen Blickwinkel auf seine Musik gewährt. So auch hier. Beispielhaft sei hier der einstige Metal-Brecher „Love?“ von Strapping Young Lad genannt, welcher hier als eine Art düsterer Akustik-Doom erscheint. Devin kann es sich trotzdem nicht verkneifen seine Songs immer wieder ironisch zu brechen. Denn in diesem intimen Setting agiert er mehr als je zuvor als augenzwinkernder Entertainer, der am liebsten über sich selbst lacht. Trotzdem gerät der Großteil des Materials erwartungsgemäß ziemlich ernsthaft. Selbst „Hyperdrive“ des irren Konzeptalbums „Ziltoid“. Helle Momente wie „Ih-Ah!“ oder „Let It Roll“ gibt es aber natürlich auch.

„Live in Leeds“ kann man sich als Fan von Devin Townsend also beruhigt ins Regal als Kontrast zwischen seine restlichen Liveveröffentlichungen stellen.

 

Trackliste:
1. Intro
2. Let it Roll
3. Funeral
4. Deadhead
5. Ih-Ah!
6. Love?
7. Hyperdrive
8. Terminal
9. Coast
10. Solar Winds
11. Thing Beyond Things

 

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