Devin Townsend – Devolution Series #3: Empath Live In America (InsideOut, 04.08.2023)

Die Covid-Pandemie ist zwar glücklicherweise vorbei und der Kulturbetrieb geht (mehr oder weniger) wieder seiner normalen Wege. Trotzdem setzt Devin Townsend seine 2021 begonnene Serie spezieller Livealbum mit Teil 3 fort.

„Empath Live In America“ wurde kurz vor dem ersten Lockdown bei zwei Konzerten in den USA aufgezeichnet, bevor die laufende Tour beendet werden musste. Die Besetzung war eine abgespeckte Version der ersten „Empath“-Tour, die man auf „Order Of Magnitude“ bewundern konnte. Weiter mit dabei, Kaipa-Drummer Morten Ågren, Bassist Nathan Navarro (u.a. Porcupine Tree), Haken-Keyboarder Diego Tejeida sowie Gitarren-Tausendsassa Mike Keneally und Sängerin Ché Aimee Dorval.

Die Prämisse der Konzertreise war eine etwas andere also sonst, eine bewusst freiere, abgespeckte Herangehensweise. Keine Backing- oder Click-Tracks, keine festgelegte Setliste, so dass jeder Abend ein wenig anders war. „Empath Live In America“ bietet und einen einstündigen Einblick und präsentiert tatsächlich eine etwas lockerere Seite des Kanadiers ohne großen klanglichen Bombast und Effekte. Einfach sechs Musiker auf der Bühne, die mit gewisser Lockerheit Songs spielen. Und das mit Jam-Laune und teilweise zappaesken Blödeleien.

Das schien beim Publikum mächtig anzukommen, denn die gute Stimmung kommt auch im Wohnzimmer gut rüber. Gerne nimmt das Publikum jeden Gag des Frontmanns auf. Trotz der guten Laune ist hier eine gute eingespielte Band am Werk, welche mit einer ungewohnten Lockerheit selbst knackige Songs wie „March Of The Poozers“ oder den Strapping-Young-Lad-Kracher „Love“ mit viel Charme und gesteigerter Musikalität rüberbringt. Songs wie „Evermore“ oder „Hyperdrive!“ wirken noch besser als ihre Studiovorlagen. Und „Forgive Me“, eine ruhige Nummer von Devins und Ches Projekt Casualties Of Cool, beweist live Charme.

Einen Makel hat diese Veröffentlichung allerdings: sie ist zu kurz. Man hätte gerne noch mehr davon gehört. Aber das ist dann wohl ein Makel der für die Veröffentlichung spricht.

 

Trackliste:
1. Intro / Evermore
2. Supercrush!
3. March of the Poozers
4. Why
5. Hyperdrive!
6. Fuck Around Section
7. Ih-Ah!
8. Gigpig Jam
9. Forgive Me
10. Love
12. Kingdom

 

 

Photo-Credit: Wessel de Groot

 

4.4