Dethonator – Race Against The Sun (Pavement Entertainment, 01.02.2019)

Die Briten Dethonator hießen früher Kaleb und mit beiden Inkarnationen brachte man es bisher auf fünf Studioalben und eine EP. „Race Against The Sun“ ist nun der sechste Langdreher.

Und man merkt Dethonator an, dass sie schon eine Weile im Geschäft sind. Denn wie Newcomer klingen sie nicht, spielerisch und gesanglich sind hörbar Könner am Werk. Aber wenn es ums Thema Songwriting geht, verhält sich das Quartett manchmal doch irgendwie wie eine Horde junger Wilder. Denn man hat Spaß daran im schwermetallischen Garten zu wühlen und Stilversatzstücke nach Lust und Laune durcheinander zu würfeln.

Doch an sich ist man mit beiden Beinen im traditionellen Stahl verwurzelt. Man hat eine Portion Melodic/Power Metal an Bord, schmeißt gerne Thrash-Riffs durch die Gegend. Bevorzugt in den Strophen gibt man sich dem härteren Vibe hin, während es viel Melodie und klare Gesangslinien in den Refrains auf die Lauscher gibt. Das darf sich dann gerne auch mal ins Heroische steigern. Moderne Ansätze treffen auf klassische Strukturen und wenn’s den Herren zu bunt wird, überraschen sie einen mit Gangshouts und vor allem Growls.

Von letzteren macht man immer wieder beherzt Gebrauch. Was zum Beispiel beim Melodic-Death-artigen „Terror By Night“ ganz gut funktioniert, verpufft meist zu schnell als billiger Effekt. Schade. Dabei hätte das die Band nicht nötig, denn mit Tris Lineker hat man einen guten und kraftvollen Sänger mit an Bord, der die Songs auch gerne alleine trägt. Mit „Uflag“ trägt das Ganze gar seltsame Blüten. Klingt das Ding doch wie eine Kombination aus Amon Amarth und Rage.

Das größte Problem ist aber, dass die Songs zwar an sich gar nicht so schlecht und teils recht eingängig, aber auch nicht besonders spannend sind und nicht wirklich aus dem Wust an aktuellen Veröffentlichungen herausragen. Nette Durchschnittsware gibt es auf dieser Welt leider schon genug. Die Ansätze sind aber da und sympathisch kommt das Ganze auch irgendwie rüber. Hm… ich bin ein bisschen hin- und hergerissen…

 

Trackliste:
1. When Lucifer Fell
2. Nightmare City
3. Burial Ground
4. Ulflag
5. Ghost of the Rolling Horizon
6. Pyroclastic
7. The Hangman
8. Narcisside
9. Terror by Night
10. Sharp’s Cairn

 

3.3