Das Bild zeigt zwei Männer mit dunklen Haaren und ein Elefantenkostüm von hinten sitzend auf einem Feld
Bandfoto

Der fröhliche Punkwart (DFP) – Bandvorstellung

Kennt ihr diese Momente, wenn ihr euch durch Social Media wühlt, neue Musik sucht und versucht, den leeren Tank mit dem richtigen musikalischen Treibstoff wieder aufzufüllen? Genau so ein Moment war es, als Der Fröhliche Punkwart (DFP) mich auf Instagram zum Boxenstopp angehalten hat. Schnell den Blinker setzen und rechts ran an die Punkrocktankstelle – an der alles ein bisschen seltsam wirkt. Über dem Eingang prangt ein “Gegründet 2001”, doch irgendwie ist hier nichts zu sehen von der Geschichte des fröhlichen Punkwartes.

2001 – das war die Zeit, als Musik noch bei Napster und Kazaa bezogen wurde, als Blink 182, Sum 41 und Jimmy Eat World die Punkrockherzen erfreuten. Es war auch die Zeit, als sich Kettcar und die Wohlstandskinder die Klinge in die Hand gaben.

Der Fröhliche Punkwart klingt, als hätten damals Marcus Wiebusch und Tobias Röger ein heimliches Punkrockbaby gezeugt, das heute, 24 Jahre später, bereit ist, die deutsche Poppunk-Welt mit dem nostalgischen Sound jener Zeit und ordentlich provokanten Texten aufzumischen – so stark, dass sogar “der Staatsanwalt seine Fäuste bald ballt.”

Der Treibstoff, der hier geboten wird, ist alles andere als der üblich weichgespülte Poppunk-Einheitsbrei, der uns in den letzten Jahren allzu oft auf Festivals begegnet ist.

Nach nunmehr 24 Jahren kommt also richtig Leben in die Bude. Welch seltsamer Ort! Moment mal, lugt da etwa ein schüchterner Elefant um die Ecke? Ja, tatsächlich. Ob es an den Dämpfen des Tankvorgangs liegt oder daran, dass bei der Zeugung auf der WG-Party schon seltsame Substanzen oder gar ein Mutagen à la Ninja Turtles am Werk waren, mag ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall besteht die Band aus JIMMY ERFURT, GARY FEITBECK und dem Elfenanten FANTI NEWDRUM.

Wer nun weichgespülte Poptexte erwartet, liegt falsch. DFP positionieren sich in ihren ersten drei Veröffentlichungen mit klarer Kante. So werfen sie in “Ja und Nein” Pflastersteine auf den AMG eines Staatsanwaltes.

“Stegen den Gaat” liefert einen absoluten Ohrwurm ab.”Gegen den Staat und das Scheißsystem” bringt wieder diese Nostalgie und Erinnerungen an den 2000er Deutschpunk und das Feeling jener Zeit zum Vorschein. Dieser Song wird mal ein ordentlicher Festivalbanger. Bleibt zu hoffen, dass sehr bald einige Konzerte und Festivals angekündigt werden.

Lasst uns fix zusammenrücken – wir quetschen uns jetzt alle in den Fiat Punto der Band und fahren gemeinsam nach “Bierfeld”. Auf diesem fantastischen Roadtrip wird jeder auf seinen Kosten kommen. DFP nimmt uns mit auf eine soundtechnische Nostalgiereise der Punkgeneration 40+ und würzt sie mit den Themen und dem Lifestyle der heutzigen Zeit.
Sowas hat am deutschen Punkrock-Himmel gefehlt.