Depeche Mode – Spirit (Columbia/Sony Music, VÖ 17.03.2017)

Depeche Mode sind eine dieser wenigen Pop Bands welche man auch als Anhänger härterer Rockmusik hören kann, ohne direkt in den Fremdschäm-Modus zu fallen. Die Band gehört eigentlich zum musikalischen Inventar jedes Menschen der in den 80er Jahren angefangen hat sich für Musik zu interessieren. Die Alben von „Speak & Spell“ bis zu „Songs Of Faith And Devotion“ sind für mich immer noch kleine Pop-Meisterwerke. Mit den Alben welche die Band seit 1997 veröffentlicht hat tue ich mich deutlich schwerer.

Dass neue Album „Spirit“ ist dann auch der erste Longplayer von Depeche Mode mit welchem ich mich seit längerer Zeit mal wieder näher beschäftige. „Spirit“ klingt alt. Das meine ich nicht negativ, ganz im Gegenteil. Gahan, Gore und Flechter scheinen ihre Alben der 80er und 90er Jahre wohl ein paarmal gehört zu haben bevor sie sich ans Songwriting gesetzt haben. Es würde mich auch nicht wundern, wenn das eine oder andere Kraftwerk Album bei den Aufnahmen den Weg ins Tonstudio gefunden hat- Dabei ist nicht nur Gold rausgekommen, aber doch ein paar wirklich gute Glanzpunkte welche die Band mit ihren neuen Songs setzen kann.

Eventuell deutet der Song „Going Backwards“ die Rückbesinnung auf alte musikalische Werte schon an. Hätte der Song, in einer etwas old-schooligeren Version, auf dem Album „Music For The Masses“ gestanden, es hätte mich nicht gewundert. Das sehr ruhige „Cover Me“ erinnert mich an die „Violator“ Phase.
Mein Highlight von „Spirit“ ist „Poorman“ der Song wirkt bedrohlich, die düstere Atmosphäre hat aber schon immer gut zu Depeche Mode gepasst.

Man sollte dem Album allerdings etwas Zeit geben. Nach den ersten beiden Durchläufen war ich der Meinung, dass das Teil gut anfängt, aber im Schlußviertel deutlich an  Potential einbüßt. Dem ist nicht so, nach ein paar Durchgängen zünden die Songs.

Depeche Mode klingen hier deutlich anders als auf den letzten Alben. Mit gefällt das!

Going Backwards
Where’s the Revolution
The Worst Crime
Scum
You Move
Cover Me
Eternal
Poison Heart
So Much Love
Poorman
No More (This is the Last Time)
Fail

http://www.depechemode.de

 

Photocredit Anton Corbijn

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