„Master Of The Games“, das zweite Album der Amerikaner Demon Bitch, kann man durchaus mit einem fast schon zu überstrapaziert verwendeten Wort beschreiben, welches hier aber wie Arsch auf Eimer passt: kauzig. Das Quintett dürfte selbst so manchem Besucher des Keep It True zu abseitig sein. Dem gemeinen Sabaton– und Powerwolf-Hörer dürfte glatt das kalte Grausen kommen. Aber hey, das macht die Chose doch gleich irgendwie sympathisch!
Demon Bitch entführen einen in eine seltsam entrückte Welt, gegen die die frühen Fates Warning schon fast wie Hollywood-Kitsch klingen. Stilistisch schaut man in den dunkelsten Ecken abseits des Traditions-Mainstreams vorbei und nimmt mal hier ein Stück mal dort ein Stück mit, um es in sein eigenes Werk zu integrieren. Das Ergebnis klingt bewusst ein wenig muffig, das Musikalische in sich verschlungen. Das ist teils unheimlich überdreht, dann wieder extrem sympathisch. Griffigkeit ist nicht das oberste Ziel des Quintetts. Wenn man dann doch mal die eine oder andere eingängige Gesangs- („Master Of The Games“) oder Gitarrenmelodie („Not Of The Cruciform“) vorfindet, klingt das fast wie ein Betriebsunfall.
Viel mehr gibt man sich der überschlagenden Spiellust hin, die man teilweise mit einer ordentlichen Ladung an Theatralik präsentiert. Gerade Sänger Logon Saran tut sich als über allen Dingen stehender Zeremonienmeister hervor und prägt das Klangbild damit ungemein. Dabei überhört man fast, dass die beiden Gitarristen auch immer wieder spannende Dinge zu sagen haben.
Am Ende ist „Master Of The Games“ nur etwas für Connisseure des echten, abseitigen Undergrundstoffs. Das Album ist etwas, auf das man sich einlassen können muss, um dessen Besonderheit zu entdecken. Alle anderen schütteln wohl mit Unverständnis den Kopf.
Trackliste:
1. Beyond the Pillars
2. The Quickening
3. Master of the Games
4. Not of the Cruciform
5. Protector and the Horse
6. Into the Archway
7. Sentinel at the Spire
8. Tower of Dreams
9. Soldiers of Obscurity