Delain – Moonbathers (Napalm Records, 26.08.2016)

Die Niederländer Delain waren für mich immer so etwas wie die 2. Liga der Symphonic Metal Bands. Mit den letzen beiden Alben scheint sich die Band um Frontfrau Charlotte Wessels etwas von den Vorbildern Within Temptation und Nightwish freizuschwimmen. Im Gegensatz zu den beiden genannten Genreschwergewichten driften Delain nicht weiter in die symphonischen Bombastsound ab, sondern haben sich bisher immer den knackigen Rock und Metalanteil im Sound bewahrt. Mal schauen, ob das beim neuen Album „Moonbathers“ auch so ist.

„Hand Of Gold“ macht den Anfang. Die ersten Takte sind dann aber nicht von Metalsounds geprägt. Fette symphonische Melodien klingen aus den Lautsprechern. Irgendwann setzen die Gitarren und das Schlagzeug ein und der Metal übernimmt. Der Song schlägt ein eher flottes Tempo an. Die Sängerin setzt auf eine sehr eingängige Gesangslinie. Zum Kontrast des eher feinen Gesangs von Wessels ertönt irgendwann die fiese Röhre von Alissa Whyte-Gluz, welche hier ein kurzes Gastspiel gibt!

„The Glory And The Scum“ fährt dann den Bombastlevel ordentlich hoch. Der Refrain des Songs dürfte wohl das bombastischste Stück sein, welches Delain bisher auf eine Platte gebracht haben. Das darauffolgende „Suckerpunch“ wirkt dagegen fast schon einfach. Der Song ist zudem auch sehr poppig ausgefallen. Der Song setzt sich im Ohr fest, wird allerdings schnell langweilig.

„Chrysalis – The Last Breath“ ist ein sehr spannender Song. Das Lied lebt nur von Wessels Gesang, Pianobegleitung und leichten Keyboardklängen. Toll arrangiert! Darauf folgt mit „Fire With Fire“ einer der härteren Songs des Albums. Hier zeigen Delain, das ihre Wurzeln im Metal liegen!

„Scandal“ ist ein Coverversion des Queen Hits, naturgemäß kann so etwas nur nach hinten losgehen. Was es dann auch macht. Diese Version erreicht das Original zu keiner Zeit.
„Turn The Lights Out“ ist mir persönlich etwas zu süßlich ausgefallen, hier fehlt der Biss, das abschließende „The Monarch“ überzeugt auch eher durch Langweile!

„Moonbathers“ ist ein gutes Album, es hält das Niveau der Vorgänger, allerdings geht dem Longplayer auf der Zielgraden ein wenig die Luft aus. Das Musikalische verschiebt sich weiter in Richtung Bombast. Mal schauen, wohin sich Delain zukünftig orientieren!

delain_moonbathers

1. Hands Of Gold 2. The Glory and the Scum
3. Suckerpunch
4. The Hurricane
5. Chrysalis – The Last Breath
6. Fire With Fire
7. Pendulum
8. Danse Macabre
9. Scandal
10.Turn the Lights Out
11.The Monarch

http://www.delain.nl/

3.8