David Bowie – Legacy (Warner Music, 11.11.2016)

Am 10. Januar 2016 verstarb David Bowie. Oder sollte man sagen, das Pop-Alien ist wieder in seine Heimat zurückgekehrt? Sein Tod war dabei schon fast ein Kunstwerk wie seine Musik. Nur zwei Tage bevor er von dieser Erde verschwand, erschien sein Abschiedsalbum „Blackstar“ mit klaren Bezügen was ihm bevorsteht. Das Ende eines Künstlers der immer kreativ und oft auch stilprägend war. Er war stets Pop, aber meist etwas abseits des Mainstreams, mit leichtem Hang Richtung Avantgarde. Die Anzahl an Musikern die er beeinflusste sind Legion. Eine echte Legende eben.

Jetzt gibt es eine neue „Best Of“-Zusammenstellung, passend „Legacy“ benannt. Auf einer, bzw. zwei Silberscheiben versammeln sich 20 bzw. 40 erfolgreiche Singlehits, die Bowies komplette Karriere umfassen (zumindest fast). Von „Space Oddity“ bis zu seiner Abschiedshymne „Lazarus“ findet man eine ganze Ladung an Klassikern. Lieder wie „The Man Who Sold The World“, „The Jean Genie”, „Heroes”, „Ashes To Ashes”, „This Is Not America”, „Jump They Say”, „Thursday’s Child” oder die finale Abschiedshymne „Lazarus” sind so unterschiedlich wie hervorragend. Musikalisches Kulturgut erster Klasse.

David Bowies künstlerischer Weg über die Jahrzehnte wird damit schön nachgezeichnet. Vom eigenwilligen Singer/Songwriter, über die stilprägenden Glamrock-Jahre, die kurze Soulphase, die avantgardistischen Berlin-Jahre, die für viele Fans viel zu glatt polierten 80er mit ihren kleinen Popsünden, dem künstlerischen Aufbäumen in den 90ern mit elektronischem Klimbim, bis zu seinen letzten Alben, mit denen Bowie elegant den Bogen zurück zu den 70er schlug. Für eins war der Mann nie bekannt, und das war Stillstand – auch wenn man nicht jedem eingeschlagenen Pfad etwas abgewinnen mag.

Die Sampler sind natürlich in erster Linie etwas für Bowie-Neulinge und der Fan wird hier nichts Neues entdecken, wenn man mal von einem 2016er-Mix von „Life on Mars?“ absieht. Um möglichst viele Songs unterbringen zu können griff man auf die bekannten Single- und Radio-Mixe der Songs zurück. Das von Mott The Hoople bekannte „All The Young Dudes“ gibt es hier in der Bowie-Version, von „Hello Spaceboy“ bekommt man als bekannten Pet-Shop-Boys-Remix zu hören und auch „I’m A Afraid of Americans“ gibt es als Remix auf die Ohren.

Nun denn: Für Neueinsteiger oder wer mal ein bisschen Bowie ins Haus holen möchte (sollte man auf jeden Fall tun!) ist gerade die Doppel-CD-Version eine gute Sache.

 

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Trackliste:

– CD 1
1. Space Oddity
2. The Man Who Sold The World
3. Changes
4. Oh! You Pretty Things
5. Life On Mars? (2016 mix)
6. Starman
7. Ziggy Stardust
8. Moonage Daydream
9. The Jean Genie
10. All The Young Dudes
11. Drive-In Saturday
12. Sorrow
13. Rebel Rebel
14. Young Americans
15. Fame
16. Golden Years
17. Sound And Vision
18. ‘Heroes’
19. Boys Keep Swinging
20. Ashes To Ashes
21. Fashion

– CD 2
1. Under Pressure
2. Let’s Dance
3. China Girl
4. Modern Love
5. Blue Jean
6. This Is Not America
7. Dancing In The Street
8. Absolute Beginners
9. Jump They Say
10. Hallo Spaceboy (PSB Remix)
11. Little Wonder
12. I’m Afraid Of Americans
13. Thursday’s Child
14. Slow Burn
15. Everyone Says ‘Hi’
16. New Killer Star
17. Where Are We Now?
18. Lazarus
19. I Cant Give Everything Away