Dave Grohl – Der Storyteller (Ullstein Hardcover, 01.11.2021)

Irgendwie hat man dass Gefühl, dass alles was der gute Dave Grohl in seinem Leben angefasst hat auch zu Gold wurde – ich meine, sich einen Namen als Schlagzeuger von Bands wie Scream, Nirvana, Queens Of The Stone Age oder Them Crooked Vultures zu machen und nebenbei seit 1995 auch noch der Frontmann der Foo Fighters zu sein, die ja bekanntermaßen eine der erfolgreichsten amerikanischen Rockbands sind, ist gar nicht mal so schlecht, oder?!

Das Dave jede Gelegenheit nutzt, sich medienwirksam vor der Kamera zu zeigen ist die eine Seite – aber gleichzeitig hat er nach eigenen Angaben in den letzten Jahrzehnten seine Bodenständigkeit nicht verloren und hat nun endlich die Zeit gefunden, mehr über sich und seine Geschichte auf Papier zu bringen.

Unter dem Titel “Der Storyteller” hat er nun auf über 450 Seiten alles aufgeschrieben, was Fans bestimmt schon gewusst haben und wir Unwissenden vielleicht immer schon wissen wollten – z.B. wie damals alles begann, wie hart das Leben als Sohn einer alleinerziehenden Mutter in der 80ern war, was durch die ersten musikalischen Erfolge möglich wurde… und… und…!

Was mir ein wenig zu kurz kommt ist die Nirvana-Zeit, welche ja meiner Meinung nach schließlich ein musikalischer Meilenstein in unser aller Leben bedeuten hat. Hier hat man ein wenig den Eindruck, dass Dave eher schnell durch diesen Teil seiner Geschichte reiten möchte – okay, der viel zu frühe Tod von Kurt und die somit unvermeidbare Auflösung zum Höhepunkt der Band scheint ihm ja vielleicht tief in den Knochen zu hängen. Oder aber er misst Nirvana gar nicht so viel bei, was seine persönliche musikalische Karriere angeht – seine Erfolge mit den Foo Fighters in den letzten 26 Jahren sind ja mittlerweile um einiges beeindruckender, als die vier Jahre mit Kurt und Krist.

Na auf jeden Fall erfahrt ihr hier in “Der Storyteller” einiges über das private und musikalische Leben des mittlerweile 52-jährigen Rockstars, der sich damals das Schlagzeugspielen selbst beibrachte und seit seiner frühen Jugend in Springfield, Virginia immer interessiert und voller Energie durchs Leben schlenderte – diverse Drogen- und Alkoholexzesse inbegriffen… lief ja schließlich alles unter dem Motto “Sex, Drugs & Rock n Roll”, gell?!

Mir persönlich hat Dave Grohl “Der Storyteller” gut gefallen und ich kann dieses kurzweilige Machwerk eigentlich allen empfehlen – auch wenn er hier und da zu wenig, und auf der anderen Seite dann doch zu viel ins Detail gegangen ist. Und ein wenig selbstverliebt ist der Gute auch… aber wären wir anders, wenn uns in jungen Jahren auf einmal die ganze Welt zu Füßen liegt? Wer weiß es schon?!

 

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