Klein gedacht wird bei der finnischen Band Dark Sarah kaum. Hinter den Songs der Band steckt ein ausgedehntes Fantasy-Konzept, welches sich komplett über das bisherige Schaffen zieht. Jenes mag passend umgesetzt sein und so prägte man selbst den Begriff „Cinematic Metal“.
Es wird also viel Getöse mit epischen Breitseiten geboten. Melodischer Metal mit jeder Menge (künstlichen) Bombast und wenig Platz für (emotionale) Feinheiten für Fans von Truppen wie Battle Beast, Beast In Black oder auch Epica. Deren Songwriter und Gitarrist ist auf dem ersten Song „Attak Of Orym“ auch lautstark mit seiner kernigen Stimme zu hören.
Jene Nummer gibt die Marschrichtung des gleichnamigen Albums auch gleich vor: hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Stampfende Songs, orchestrale Anklänge, schallende Synthie-Melodien, überschlagende Melodien in einem katastrophal künstlichem Dampfhammer-Sound und dazu der über allem thronende Gesang von Frontfrau und Bandchefin Heidi Paraviainen. Jene hat sicher eine schöne Stimme. Sie wird aber ständig gedoppelt und vervielfacht, was keinen Platz für Nuancen lässt.
Dieser Overkill sorgt recht bald dafür, dass sich die Musik mit der Zeit in eine abgestumpfte Bedeutungslosigkeit verliert, weil alles irgendwie gleich klingt, auch wenn es immer wieder schöne Momente gibt, wie der feine Refrain von „Breaking Free“. Der tirilierende Pop von „Delirium“ oder die Musical-haften Anklänge von „Goth Disco“ sorgen auch nicht gerade dafür, dass man sich als Metalfan noch wirklich wohl darin fühlt.
„Attack Of Orym“ ist hochprofessionell produziert und hat alles was sich die Zielgruppe der oben genannten Bands wünscht und sie in wohlfeile Ekstase versetzen dürfte. Mir fehlt allerdings jedes Verständnis für dieses zuckerige Machwerk. Deshalb ist die Wertung, trotz des Versuchs einer objektiven Bewertung, auch zurückhaltend.
Trackliste:
1. Intro
2. Attack of Orym
3. Invincible
4. B.U.R.N.
5. Warning Sign
6. Goth Disco
7. Delirium
8. Piece Of My Heart
9. Breaking Free
10. Hero and A Villain
Photo-Credit: Marko Simonen