Dark Quarterer – Pompei (Cruz del Sur Music, 06.11.2020)

Heavy Metal in epischer Breite, mit theatralischem Flair und dezent progressivem Charme gibt es bei den Italienern Dark Quarterer bereits seit ihrem selbstbetiteltem Debütalbum von 1987. Anno 2020 legen sie ihr achtes Studioalbum „Pompei“ vor. Nicht schwer zu erahnen, dass es sich dabei um eine Konzeptalbum handelt. Der Untergang der historischen Stadt steht im Mittelpunkt des Ganzen. Dazu inspirieren ließ man sich durch das Buch „I tre giorno di Pompei“ des Autors Alberto Angela.

Ganz klar, dass man bei der Geschichte nicht an Dramatik spart. Und dementsprechend klingt auch die Musik. Düster und schleppend beginnt das Album mit dem fast zehnminütigen „Vesuvius“. Schwerfällig wie ein glühender Lavastrom wälzt man sich durch den Song, welchen man durchaus als sperrig bezeichnen kann. Ein bisschen Lebendigkeit blitzt mit einem Deep-Purple-mäßigen Orgelsolo durch, ansonsten herrscht Trostlosigkeit.

Mit „Welcome To The Day Of Death“ nimmt die dreiviertelstündige Platte dann aber Fahrt auf und kann von Song zu Song mehr begeistern. Mit theatralisch bis exaltiertem Gesang kämpft man sich hier durch einen schwungvollen Epic-Metal-Song. Etwas das man auch mit dem folgenden „Panic“ macht. Durch den großen Refrain kommt hier schon fast ein opernhaftes Feeling auf. Progresssiv anmutende Wendungen sorgen für Spannung.

Mit dieser Mischung steht der Titel auch exemplarisch für die ganze Platte und wahrscheinlich sogar für die Band an sich. Jene verbreitet nämlich richtig Stimmung, ist vielleicht manchmal etwas überkandidelt und überhaupt ziemlich ambitioniert. Das wird nicht jedem gefallen. „Kauzig“ ist mal wieder das Stichwort. Damit heben sich Dark Quarterer auf jeden Fall von der Masse – auch im Epic-Bereich mit schwertkämpfenden Mannsbildern – ab.

Fazit: gutes, über weite Strecken auch spannendes, wenn auch nicht unbedingt einfaches Album.

 

Trackliste:
1. Vesuvius
2. Welcome to the Day of Death
3. Panic
4. Plinius the Elder
5. Gladiator
6. Forever

 

3.8