Dark Buddha Rising – Inversum (Neurot Recordings, 25.09.2015)

Da haben diese Finnen vier Studioplatten im Eigenvertrieb und auf Kleinstlabel veröffentlicht, bevor man vor zwei Jahren bei den geschmackssicheren Landsmännern von Svart Records landen konnte. Doch jetzt, mit Album Nr. 6 wächst das zusammen, was zusammen gehört: Dark Buddha Rising sind bei Neurot Recordings gelandet. Perfekt! Denn stilistisch hat man sich ein schnuckeliges Plätzchen zwischen den Labelbossen Neurosis und italienischen -kollegen Ufomammut gesucht. Derbster, psychedelischer Doom steht auf dem Programm, der mit Bedacht in die dunkelsten Tiefen abtaucht und den Hörer so manchen Albtraum durchleben lässt.

Das personell runderneuerte Sextett lässt sich ausgesprochen Zeit, um seine Musik wirken zu lassen. „Inversum“ enthält nämlich nur zwei Stücke – jedes rund 24 Minuten lang. Es bieten sich also genug Gelegenheiten für Stimmungsschwankungen und effektvolle Dynamikwechsel. Und davon macht die Band ausreichend Gebrauch.

Stück 1, „ESO“, beginnt anfangs recht ruhig mit dezenten Drones und schleppt sich auf abwandelnden Gitarrenflächen dahin. Dabei wird es immer düsterer und unheimlicher, ohne dass allzu viel passiert. Doch ehe man sich versieht, reißen einem Dark Buddha Rising den Stuhl unter dem Arsch weg und ziehen den geneigten Hörer mit garstigen Gitarren und schamanenhaften Gesängen hinunter in einen düsteren Moloch. Der Sound dort unten ist höllisch und brutal. Garstige Keifeinwürfe und schwere Gitarrensounds sorgen für eine sogartige Wirkung.

Stück 2, „EXO“ funktioniert ähnlich, wirkt in seiner Gesamtheit allerdings etwas ruhiger und gefasster. Dezente Wiederholungen, predigerhafte Vocals und dröhnende Sounds sorgen für wohlige Schauer, bevor die Nummer in einem aufbrausendem Finale in sich zusammen fällt.

Die Band versteht es also mit feinen Schattierungen zu spielen. Allerdings bewegen sich diese überwiegend von Dunkelgrau zu Tiefschwarz und zurück. Insgesamt hat die Musik von Dark Buddha Rising etwas Künstlerisches und entgeht so dem Vorwurf nur reiner Lärm zu sein. Allerdings kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, so einiges davon von Genrekollegen schon spannender und mitreißender gehört zu haben. Trotzdem hat „Inversum“ seinen Reiz. Genrefans könnten mal ein Ohr riskieren. Andere dürften bei dieser psychedelisch-dronigen Reise eh die Biege machen…

Dark Buddha Rising - Inversum

1. ESO
2. EXO

3.5