Danko Jones – A Rock Supreme (AFM Records, 26.04.2019)

Photo Credit:  Christoph Gorke

 

Fleißig, fleißig – das war mein erster Gedanke, als ich hörte, dass Danko Jones im April 2019 ein weiteres Album produziert. Nach “Fire Music” (2015), dem nachfolgenden Wacken-Live-Album (2016) und “Wild Cat” (2017) ist es gleich das vierte innerhalb von fünf Jahren. Dazwischen sind die drei Kanadier eigentlich gefühlt immer auf Tour – wobei sie sich nahezu jeden Sommer auf den einschlägigen Festivalgeländes Europas einfinden. Wie finden sie da Zeit überhaupt Songs zu schreiben? Danko Jones beantwortet es selbst: „Wenn wir nicht gerade getourt haben, haben wir an unserem neuen Album gearbeitet. Es hat sich an der Art und Weise, wie wir unsere Songs schreiben, nichts geändert – wir gehen einfach in unseren Proberaum und jammen solange, bis der Funken überspringt. Dieses Mal hatten wir großes Glück, denn das ist oft passiert!“

Wie sehr Danko Jones mit seinen Bandkollegen John Calabrese am Bass und Rich Knox am Schlagzeug dieses Bandleben genießt, haben die drei direkt im Opener von „A Rock Supreme“ verarbeitet: „I’m in a Band“ ist quasi ein Ode an ihr Band- und Tourdasein. Vorwürfe der Verrücktheit werden hier selbstironisch bejaht – was auch sonst?

Zusätzlich wird dieser Fakt auch im Song „We’re crazy“ ebenso verarbeitet – eine von fünf vorab veröffentlichte Nummern.

 

Und das Tourdasein dokumentierte man noch im Video zum Song „Burn in Hell“, wozu man Fans aufforderte, sie zu filmen – nette Idee.

Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten bei Danko Jones. Der Stil hat sich, wie das Songwriting ebenso, nicht verändert – und auch das hebt sich irgendwie von der Masse ab. Warum? Hier lassen wir einfach mal Danko Jones selbst zu Wort kommen: „Wir liefern keine Überraschungen – keine Symphonien oder Gast-Rapper. Das Album ist einfach geradliniger, direkter Hard Rock“. Man mag der Band vorwerfen, nicht sonderlich vielfältig zu sein – stimmt. Ich find es trotzdem gut!

Ein weiteres Highlight des Albums ist sicherlich auch das zuvor veröffentlichte „Lipstick City“, was vergleichsweise etwas ruhiger oder sagen wir mal, weniger hart rüberkommt. Toller Song.

Was sich bei Danko Jones ebenso nicht ändert, ist natürlich die Tatsache, dass in den Texten – wenn es nicht gerade um das Bandleben, Touren oder Rock’n’Roll ansich geht – das andere Geschlecht oder eben Aktivitäten mit eben diesem besungen wird ! Kurz: Danko Jones wäre nicht Danko Jones, würde er dieses Image nicht weiter pflegen. Auf dem neuen Longplayer ist dieses mit den Songs „I love love“, „That girl“ und „Party“ der Fall. Letzteres ist für mich auch ein Highlight des Album – toller Song!

Mit „Dance Dance Dance“ gab es zuletzt eine weiteres Video zum Album, wobei hier die Band nicht zu sehen ist, das überlässt man (ganz klischeehaft) drei Tänzerinnen. Wie gesagt, das Image muss weiter bedient werden. Wobei das nicht davon ablenken soll, dass das auch hier einer der besten Songs des Albums zu hören ist.

Rausgeschmissen wird man mit “You can’t keep us down” – passende Ansage, ich freue mich auf die nächste Platte!

Insgesamt ein tolles neues Album. Danko Jones äußert sich natürlich auch dazu: „Natürlich sagt jede Band von sich selbst, dass ihr neues Album ihr bestes ist. Ich würde das niemals sagen, aber… hey, das ist das beste Album, welches wir je veröffentlicht haben!“ An dieser Stelle wiederspreche ich Danko Jones, weil mich „Fire Music“ noch mehr mitgerissen hat. Aber viel fehlt wirklich nicht dazu – ich würde sagen, es ist das zweitbeste und das ist immer noch ein Werk, was man sich anhören sollte!

 

Tracklist:

  1. I’m in a Band
  2. I love love
  3. We’re Crazy
  4. Dance Dance Dance
  5. Lipstick City
  6. Fists up high
  7. Party
  8. You got today
  9. That girl
  10. Burn in Hell
  11. You can’t keep us down

 

 

4.5