Damned Pilots – Overgalaxy (Sliptrick Records, 15.12.2016)

Post Nucelar Metal, so beschreibt die Band Damned Pilots ihren Stil, wer sich jetzt fragt, was zur Hölle das sei, so ist der Begriff Post Nuclear Metal mehr auf den fiktiven Hintergrund der Band bezogen, die auf eine post-apokalyptische bzw. Sci-Fi Szenerie abzielen. Am 15.12.2016 erschien das zweite Album „Overgalaxy“ der vier Italiener aus Trieste.

Die Band selbst sagt, dass es sich bei Damned Pilots um fiktive Cartoon-Charaktere handelt, die im Jahr 2500 in einem Hippiebus aus den 70ern durch den Weltraum fliegen um gegen ihren Erzfeind Gorguss und sein böses Imperium zu kämpfen. Ein abstraktes, wenn auch nicht uninteressantes Szenario, welches sich die Italiener einfielen ließen.

 

Das Album selbst ist eine schöne Abwechslung zum Einheitsbrei, den uns viele Labels im andauernden Höhenflug des Metalcore um die Ohren hauen. Hier ist wirklich etwas erschaffen worden, das Licht am Ende des Tunnels erkennen lässt, wenn es auch ein sehr düsteres Licht ist. Der gesamte Sound des Albums ist sehr schwermütig und düster, man fühlt sich hin und wieder an Songs von Alice in Chains oder Type-O-Negative erinnert, aber nicht so sehr, dass man die Bands im Stil auf eine Ebene stellen sollte. Damned Pilots nutzen eine gut austarierte Mischung aus Doom, Progressive, Groove und Stoner, dazu ab und an Elemente, die manchen Song eher für einen Horrorfilm prädestinieren, was aber natürlich wieder zum Gesamtbild der Band passt. Den Begriff Metal sollte man hier auch nicht allzu ernst nehmen, die Geschwindigkeit der Songs ist langsam im Vergleich zu angesagten Szenebands. Insbesondere der Song „Desert Europa“ ist nahezu niederschmetternd und hoffnungslos. Der perfekte Hintergrundsong für Verschwörungstheoretiker und Weltuntergangspropheten, sollten deren Vorstellungen Wirklichkeit werden. Jedoch geht es nach eigener Aussage von Damned Pilots im Wesentlichen um Liebe und Hass, Krieg und Frieden, Zukunft und Vergangenheit und die Rebellion gegen gescheiterte Systeme, alles verpackt mit Eindrücken und Humor von klassischen Sci-Fi B-Filmen, kurz gesagt mit tiefgründiger Lyrik sollte man nicht rechnen, was die Texte der Songs auch bestätigen.

Fazit: „Overgalaxy“ ist ein Album der etwas anderen Art ohne philosophische Ergüsse. Der Charme des Albums liegt im Sound und im Drumherum was durchaus gelungen ist.

01. Intro
02. Damned Pilots
03. Season of the Ending
04. Desert Europa
05. Just another Day
06. Gorguss
07. Hell is cold
08. People don’t die
09. Sylvanic
10. MOS

http://www.damnedpilots.com/

 

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