Cryptex

Cryptex – Rain Shelter Sessions, Pt. 4-6 (CMM/SAOL, 23.03.2018)

Im Oktober hatten die niedersächsischen Rocker Cryptex eine Live-im-Studio-EP namens „Rain Shelter Sessions” eingespielt. Jetzt folgt der zweite Teil mit weiteren drei Songs. Interessierte hören bei Spotifiy rein, wer dem Quartett aber was Gutes tun möchte, der schaut auf seiner Bandcampseite vorbei und lässt für den Download 3 Euro da.

Einen neuen Song gibt es dieses Mal leider nicht zu hören. Dafür startet das Ganze wieder mit einer Coverversion. Man nahm sich dafür das unkaputtbare „Eleanor Rigby“ der Beatles vor. Und hört man diesen Song, merkt man gleich: es geht dieses Mal etwas ruhiger zu. Die EP wird nämlich von einem etwas leiseren, fast „unplugged“ wirkenden Geist durchweht. So genügt bei „Eleanor Rigby“ ein kleines Schlagzeug, Akustik-Gitarre, Bass, Cello und vor allem die feinen Harmoniegesänge. Das Lied hat man eigentlich schon tausende Male gehört. Trotzdem nehmen einen Cryptex mit ihrer Version ein. Auch wenn man der Nummer nichts wirklich Neues abtrotzt: gelungenes Cover.

Hinzu kommen zwei Nummern des Debütalbums „Good Morning, How Did You Live?“, welches 2011 von einer komplett anderen Besetzung veröffentlicht wurde.

„Alois“ lebt von einer sanft aufbauenden Dramatik mit angenehmer Melodieführung und fein gesetzten Gitarren- und Cello-Sounds. Diese Version klingt trotz des sparsamen Flairs atmospährisch ziemlich dicht und einnehmend, was zum großen Teil auch am Gesang von Simon Moskon liegt, der mit seiner emotionalen Seite gefällt.

„It’s Mine“ ist etwas lebhafter und bleibt weiter im ruhigeren Fahrwasser. Statt vom Schlagzeug, wird die Nummer von einem Cajon angetrieben. Leise Tastentöne und eine einfacher, aber wirkungsvoller Refrain bestimmen das Bild. Ein schmissiges Harp-Solo peppt das Ganze auf. Auch diese Version gefällt.

Die EP zeigt vor allem, dass Cryptex mittlerweile eine fest verwachsene Einheit sind. Umso mehr wünscht man sich endlich ein gemeinsames, neues Album des Vierers. Bis dahin sind die „Rain Shelter Sessions, Pt. 4-6” aber zumindest wieder ein netter Apetithappen.

Trackliste:
1. Eleanor Rigby
2. Alois
3. It’s Mine

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