Crim – 10 Ans Per Veure Una Bona Merda (HFMN CREW/Contra Records, 09.04.2021)

Seit 2011 treiben die Katalanen von Crim nun bereits ihr punkiges Unwesen und überzeugen die immerr weiter steigende Fanbase eigentlich normalerweise in ihrer Muttersprache, was ganz bestimmt nicht daran liegt, dass man die englische Sprache nicht beherrscht – denn genau davon kann man sich überzeugen, wenn man sich das nun erschienene Album “10 Ans Per Veure Una Bona Merda” anhört.

Zum zehnjährigen Bandjubiläum hat man sich quasi auf eine genreübergreifende musikalische Europareise begeben, die uns von Berlin über England, Spanien, Frankreich, Dänemark, Norwegen und Schweden zurück nach Spanien führt und ganz viele Freund:innen mit ins Boot genommen hat. Der Clou an der Geschichte ist, dass man das 10 Songs fassende Album direkt doppelt veröffentlicht – nämlich einmal in der gemeinsamen “Freunde-Edition“… und dann noch einmal mit allen zehn Songs (die sich übrigens aus Lieblings-Songs und aus bei den Fans besonders beliebten Nummern zusammen setzt), aber dieses Mal nur von der Band selbst eingespielt und gesungen. Somit gibt es quasi doppelten Spaß zum halben Preis, oder so.

Aber lasst erstmal reinhören…!

Mit “Welcome my Enemy” geben sie den rotzigen Startschuss, der ganz in Streetpunk-Manier richtig abledert und mich dank dem gesanglichen Zusammenspiel von Raubein Adri und Sven Sucker von Oxymoron und Bad Co. Projekt direkt auf Betriebstemperatur bringt, bevor die guten alten Toy Dolls ins Spiel kommen – hach wie geil war doch damals bitte “Nellie the Elephant“, oder?!

Auf jeden Fall hat sich Olga nicht lange lumpen lassen und den Katalanen für “A Song and a Promise” seine Stimme geliehen – und genau das Gegenspiel zwischen tief und rau ala Adri und dem fiepzig-fisteligen Olga-Gesang macht hier die Musik…

Via Barcelona geht es dann mit den Violets und den “Paper Boats” direkt in Richtung Trash-Metal, denn der gute Guillermo Izquierdo von Angelus Apatrida aus Albacete lässt “Eternal Cold” beben und zu einer kraftvollen und düsteren Nummer werden. Geographisch gesehen machen Crim dann einen Schwenk in die französische Hauptstadt und klopfen bei Lion`s Law an, welche die Scheibe bei “Our Father You Who Art in Hell” mit einer Prise Oi! verzieren.

Dank Lukas Sherfey von The Movement geht es dann rockig nach Kopenhagen, denn “I Live My Life In Freedom” passt doch wirklich gut in die skandinavische Idylle – auch wenn Crim Sänger Adri derbe etwas gegen sanftmütige Gesangsparts hat, wie es über das gesamte Album hinweg scheint! 😉

Die “Dead Horses” bringen uns zurück in die Sonne Barcelonas, denn dort sind Deadyard mit ihrem Garage-Rock zuhause – ganz im Gegensatz zu The Good The Bad and The Zugly (incl. Ivar von Kvelertak), die weder Kosten noch Mühen gescheut haben, um “Free Falling” gemeinsam mit Crim zu interpretieren. Zurück in Katalonien stattet man dann La Inquisición & The Gundown and Serpent einen Besuch ab, mit denen ganz im Streetpunk-Style die “Castles Made of Sand” besungen werden, bevor es dann zum großen Finale noch einmal in den hohen Norden nach Schweden geht, wo The Baboon Show mit “Blue Blod, Red Sky” auf Crim warten.

Insgesamt halte ich “10 Ans Per Veure Una Bona Merda” für eine gelungene und runde Sache, wobei mir zugegebenernmaßen das gemeinsam mit den “Friends” eingespielte Album besser gefällt… wie bereits mehrfach erwähnt bin ich auf Dauer nicht so der Fan von Adris derber und rauer Stimme – sorry dafür!

 

Titel:
1. Welcome my Enemy w/ Sven Sucker from Bad Co. Project
2. A Song and a Promise w/ Olga from the Toy Dolls
3. Paper Boats w/ Violets
4. Eternal Cold w/ Guillermo Izquierdo from Angelus Apatrida
5. Our Father You Who Art in Hell w/ Lion’s Law
6. I Live my Life in Freedom w/ Lukas Sherfey from The Movement
7. Dead Horses w/ Deadyard
8. Free Falling w/ The Good The Bad and The Zugly
9. Castles Made of Sand w/ La Inquisición, The Gundown and Serpent
10. Blue Blood, Red Sky w/ Cecilia Boström from The Baboon Show

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3.7