Cover Your Tracks – Fever Dream (Epitaph, 09.09.2016)

Ok, Cover Your Tracks machen Metal und entsprechend startet der Opener “Spin the Bottle” und ballert ordentlich los, zaubert einen eingängigen Refrain mit cleanem Gesang aus dem Hut, ohne dabei langweiliges Metalcorezeugs zu werden. Schließlich wird direkt danach auch wieder losgeballert. Dickes Ding und vielversprechend für den Rest des Albums.

Allerdings dreht sich der Wind mit Song Nummer 2 (“Striking Matches”) wieder und wir tauchen in die Welt des US-Mainstreamrock ein. Nicht schlecht, aber mit persönlich ein wenig zuviel “Ohohoohoho”. Geschmackssache. Wie immer halt. Da freue ich mich doch, dass Song 3 (“Bellow”) dir wieder ordentlich einen rüberzwiebelt und zwar immer noch im US-Mainstream, aber im dicke Hose Metal verortet werden kann. Und selbst als nicht der typische Metalhörer, erwische ich mich dabei möglichst grimmig vor dem PC zu sitzen und mit fiesem Blick mit dem Kopf zu wippen.

Also man kann vielleicht einiges von diesem Album sagen, aber nicht das die Abwechslung fehlt. Mit “Are we innocent” kommt dann nämlich der vermeintliche Radiohit des Albums und mein persönlicher Tiefpunkt. Gerade habe ich in einer anderen Review noch den Pop gefeiert, aber man muss halt wissen wo es passt. Für mich katapultieren sich die Herren von Cover Your Tracks mit diesem eingängigen Poprock direkt in die Belanglosigkeit der Provinzradiosender zwischen Bockwurstwerbung und schlechten Witzen.

Im weiteren Verlauf ist dann “Lights Out” noch ein Highlight für mich, weil es das einzige Stück Rock mit Arschtritt ist. Der Rest vom Fest wird dann wieder sehr sehr radiotauglich. Bei “The Surge” habe ich dann stellenweise sogar das Gefühl als wäre mir die Füße eingeschlafen.

Insgesamt ist “Fever Dream” ein Album mit Höhen und Tiefen und für mich ein klassisches Beispiel für “Ach, es hätte so schön sein können”. Handwerklich gibt es hier absolut nix zu meckern. Freunde von radiotauglichem Mainstreamrock (der sich nicht von anderen unterscheiden lässt) sollten hier ein Ohr riskieren. Und der Rest, wird es auch ohne überleben.

 

artwork_57914d6720979_400x400bb

  1. Spin the Bottle
  2. Striking Matches
  3. Bellow
  4. Are We Innocent
  5. Good Enough
  6. Lights Out
  7. Cages
  8. Follow Me
  9. Never Again
  10. The Surge

 

2.5